Kranke Kundin aus Frohnhauser Supermarkt geworfen
"Held der Coronakrise" oder doch nur Mr. Unsensibel?
Ältere Menschen mit Vorerkrankungen haben es in diesen Tagen besonder schwer. Nicht nur, dass sie sich Sorgen darüber machen, ob der Corona-Virus auch sie erwischen könnte. Auch die Kontakt-Möglichkeiten sind eingeschränkt.
Und dann gilt es ja noch, eine ganz besondere Hürde zu überwinden: den regelmäßigen Einkauf.
Sofern man diesen nicht ehrenamtlichen Helfern überlassen möchte, sondern sich noch persönlich auf die Straße traut, ist in den Geschäften das Tragen einer Maske angezeigt.
Doch es gibt Ausnahmen: Wie zum Beispiel den einer Stadtspiegel-Leserin, die der Redaktion von einem unglaublichen Geschehen in einem Frohnhauser Supermarkt berichtete.
Aufgrund ihrer COPD-Erkrankung, die die Lungenfunktion einschränkt, ist sie nach den gesetzlichen Vorgaben von der Maskenpflicht befreit. Und kann dies, wie auch erforderlich, durch ein ärztliches Attest dokumentieren.
Was aber den Marktleiter vor Ort und eine Mitarbeiterin nicht daran hinderte, sie nicht nur zu beschimpfen, so ihre Aussage, sondern sie umgehend des Supermarktes zu verweisen. Einkaufen? Fehlanzeige.
Wenn man schon nicht über grundlegende Umgangsformen verfügt, sollte man sich als "Held der Coronakrise", besser: Mr. Unsensibel, doch zumindest mit den geltenden Vorschriften auskennen. Und hilfsbedürftigen Menschen helfen. Und nicht rabiat vor die Tür setzen.
Denn in Nordrhein-Westfalen gilt: Menschen, die aus medizinischen Gründen keine Maske tragen können oder denen das Tragen wegen einer psychischen oder geistigen Behinderung nicht zumutbar ist, sind von der Verordnung ausgenommen.
Beim nächsten Mal wird alles anders? Und besser? Hoffen wir mal.
Ihre Meinung?
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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