Erbmasse Bauch

Wampe oder Wespentaille
Ohne Zweifel, der männliche Bauch ist weder schön noch gesund, so manchem besorgt er sogar Zucker und Hochdruck, doch sind wir wirklich selber schuld. Entlastungsmaterial naht von den Genetikern. Ob Wampe oder Wespentaille, könnte, so ihre Meinung, auch das Erbstück schlemmender Großväter oder darbender Großmütter sein.

Mamas Darmflora
Besonders die Umstände von Mamas Schwangerschaft sind entscheidend für unsere Figur. Hatte sie Diabetes, steigt das Geburtsgewicht, raucht sie, mickert das Baby. Übrigens Mamas Darmflora mischt auch mit, sie soll Milchschorf oder Asthma verhindern, vorwiegend nur dann, wenn man das Glück hatte, vaginal -also auf natürlichem Wege- zur Welt zu kommen. Beim Kaiserschnitt: Pech gehabt, da kommen die Keime von der Säuglinsstation... ! Und auch die lieben Würmer- früher hatte sie jeder- sind vom Aussterben bedroht, obwohl sie doch ganz wichtig scheinen. Das arbeitslose Wurmprogramm stürzt sich ersatzweise auf die Pollen! Als Arbeitsbeschaffungs-maßnahme für das Immunsystem. Es ist zum Heulen!

Jugendlicher Alterszucker
„Der Mensch ist, was er isst“: die üppige Eiweißzufuhr nach dem Krieg die Kids in die Höhe schießen. Und jetzt auch in die Breite. Prompt gefolgt vom jugendlichen Altersdiabetes- in der Medizin ist nichts unmöglich!
Die größte Umstellung der Speisekarte gab es allerdings schon in der Steinzeit. Vorher war sie doch recht eintönig: generationslang Mammut und wenn man Glück hatte, Säbelzahnlöwe. Danach begann der Siegeszug der Getreide- und Milchprodukte.
Eine echte Herausforderung für die Gene, die dafür sorgen mussten, dass die neuen Nahrungsmittel auch verdaut werden konnten. Nach zehntausend Jahren, was ist das schon in der Menschheitsgeschichte- ist das immer noch nicht ganz gelungen. Getreidekleber und Milchzucker machen bei manchen Probleme (Gliadin- und Lactose-unverträglichkeit!)

Nutrigenomik und molekulare Küche
Doch eins ist uns aus der Steinzeit gebleiben- unser „tierischer“ Appetit. Seit Urzeiten ist das energiesüchtige Gehirn auf Vorratsspeicherung aus und hat dazu den Magen egoistisch versklavt, indem es ihn ständig zum Essen nötigt. „Der kleine Hunger zwischendurch“...
Doch Hilfe naht vielleicht von den Genen! Wird ein Appetithemmer in das Erbgut von Bratkartoffeln, Grilltomaten und Frühstückseiern eingebracht, soll der Heißhunger bei Schlemmern und Schlemmers Kindern herunterreguliert werden. Nutrigenomik und die „molekulare Küche“ sind erste Schritte in diese Richtung. Schon Paracelsus wußte: „Laßt Eure Lebensmittel eure Heilmittel sein!“ Lebensmittel sollte man in der Tat lieben, sie sind einfach die Zukunft - unserer Gesundheit!

Autor:

Dr. Helmut Förster aus Essen-West

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