Nachgefragt beim Presseamt der Stadt Essen
Die Schäden des Winters

 Geflickt - und doch schon wieder löchrig. Besonders nach dem Winter werden vermehrt Schäden auf den Essener Straßen sichtbar. Hier in der Nähe der Eishalle Essen-West. | Foto: Gohl
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Stadt Essen investiert fünf Millionen Euro zur Grundsanierung von Hauptverkehrsstraßen Der nahende Frühling und die steigenden Temperaturen bringen auf den Essener Straßen die Schäden des Winters hervor - auch, wenn dieser verhältnismäßig mild ausgefallen ist. Zum Thema Straßenschäden und Baustellen auf den Essener Straßen hat der Stadtspiegel und Lokalkompass.de beim Presseamt der Stadt Essen nachgefragt. Den Fragen stellte sich Jasmin Trilling, stellvertretende Pressesprecherin und Leitung Pressereferat und Social Media der Stadt Essen.

Wie viel Geld muss die Stadt jährlich für die Beseitigung von Schlaglöchern investieren?

Besonders anfällig für Schlaglöcher sind unsere sehr stark befahrenen Hauptstraßen. Die Stadt Essen investiert auch in diesem Jahr allein 5 Millionen Euro zur Grundsanierung von Hauptverkehrsstraßen. Allerdings müssen solche umfassenden Sanierungen von langer Hand geplant werden und beinhalten in der Regel mehr als nur die Erneuerung der Fahrbahndecken.
Schlaglöcher entstehen allerdings sehr häufig und lassen sich nicht stets im Rahmen einer Grundsanierung entfernen. Unsere städtischen Straßenbegeher melden täglich rund 100 neue Schlaglöcher. Dazu kommen rund 10 Hinweise auf Schlaglöcher pro Tag aus der Bevölkerung.
Daher beseitigt der Regiedienst des Amtes für Straßen und Verkehr im Zuge der Verkehrssicherungspflicht und der Gefahrenabwehr in Eigenregie mittels Kaltasphalt provisorisch Schlaglöcher im Essener Stadtgebiet, auch nachts oder an Wochenenden. Im Jahr gibt es durchschnittlich rund 20.000 Einsätze im Bereich Fahrbahn und Asphalt, das sind pro Arbeitstag knapp 100 bis 150 Schlaglöcher. Insbesondere bei Frost-Tau-Wechseln oder bei Stark- oder Dauerregen kann die Anzahl auch auf täglich bis zu 300 Schlaglöchern steigen.
Wie hoch die Kosten für die Stadt zur Beseitigung von Schlaglöchern im Zuge der Verkehrssicherungspflicht ist, kann leider nicht beziffert werden, da der Regiedienst noch viele andere Aufgaben erfüllt.

Ganz allgemein betrachtet: Wie ist der aktuelle Zustand der Essener Straßen? Ist eigentlich alles im grünen Bereich oder doch eher ein Desaster?

Das Essener Straßennetz ist sehr extensiv und in die Jahre gekommen. Es besteht aus rund 339 Kilometern Hauptverkehrsstraßen und knapp 1.213 Kilometern Nebenstraßen. 86 Prozent der Essener Hauptverkehrsstraßen sind älter als 30 Jahre und 27 Prozent sogar älter als 60 Jahre (Durchschnittswerte aus dem Jahr 2012). Dementsprechend sanierungsbedürftig sind auch die Fahrbahnbeläge. Daher investiert die Stadt Essen in diesem Jahr nicht nur in die Grundsanierung von Hauptverkehrsstraßen, sondern verfolgt auch ein Erneuerungsprogramm für Nebenstraßen.

Welche größeren Maßnahmen im Essener Straßennetz sind für dieses Jahr geplant? Wie hoch sind die dafür geplanten Kosten?

Im Netz der Essener Hauptstraßen sind im Jahr 2019 unter anderem Maßnahmen an der Steeler Straße, der Westfalenstraße, Am Zehnthof, der Nünningstraße, der Wuppertaler Straße, der Altendorfer Straße, der Gutenbergstraße und der Bottroper Straße geplant. Dazu kommt die Fertigstellung der Kampmannbrücke, in deren Zuge auch die Straßenanbindung erneuert wird. Insgesamt werden für diese Maßnahmen ca. 15 Millionen Euro aufgewendet.
Dazu kommen rund 30 Maßnahmen im Nebenstraßennetz für insgesamt rund 7,5 Millionen Euro.

Würde eine Fee vorbeischauen und der Stadt einen Wunsch erfüllen: Welches Straßen-Projekt sollte verwirklicht werden, das aktuell aus finanziellen Gründen erst einmal auf Eis liegt?

Eine Fee brauchen wir nicht, da Geld alleine unser Straßennetz nicht erneuern kann. Unsere Investitionen ins Straßennetz sind sehr umfangreich. Allerdings fehlt es an Personalkraft, sowohl auf städtischer Seite als auch bei den ausführenden Firmen, deren Auftragsbücher bis zum Bersten gefüllt sind. Entweder müsste die Fee mehr Personal herbeizaubern oder sie nimmt selbst auf dem Bagger Platz und arbeitet aktiv mit.

Wo können Bürgerinnen und Bürger Schlaglöcher melden, die ihnen auf den Straßen aufgefallen sind?

Man kann sich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche bei unserer Verkehrsleitstelle melden. Am besten funktioniert das über unser Online-Formular, das man unter www.essen.de/schadensmeldung erreicht und über das man auch Fotos und eine genaue Adresse angeben kann.
Die Kollegen sind aber auch per Telefon unter 88 66766 oder per E-Mail unter leitstelle@amt66.essen.de zu erreichen.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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