Was macht eine Bezirksvertretung?
Die Bodelschwinghschule zu Gast in der Lokalpolitik
Laufen die Sitzungen der Bezirksvertretung stets nach dem selben Muster ab, gab es bei der vergangenen Sitzung eine kleine Planänderung, die zeigt, dass schon kleine Bürgerinnen und Bürger Interesse an den politischen Strukturen im Stadtteil haben.
Zu Gast war dieses Mal nämlich die Klasse 4b der Bodelschwinghschule aus Altendorf. Diese hatte schon im Vorfeld Fragen an den Bezirksbürgermeister Klaus Persch, seine Stellvertreter Rolf Dieter Liebeskind (CDU) und Doris Eisenmenger (Die Grünen) sowie die anderen Parteienvertreter vorbereitet, welche nun Rede und Antwort stehen mussten.
Lokalpolitiker sind keine Berufspolitiker
Das Mikrofon ging reihum und neben Fragen zur lokalen Politik standen auch Wünsche der Kinder auf dem Programm. Ein Mädchen wollte wissen, was die Aufgaben einer Bezirksvertretung sind, wann die Bezirksvertretung gewählt wird und wie viel Geld man für dieses Amt bekommt.
„Eine Bezirksvertretung kümmert sich um die kleinen Dinge in den Stadtteilen“, erklärte Klaus Persch. „Wie kümmern uns um saubere Straßen, Reparaturen und um die Finanzierung einiger Dinge. Gewählt wird die Bezirksvertretung bei den Kommunalwahlen, bei denen auch der Oberbürgermeister und der Rat der Stadt gewählt wird. 2020 finden die nächsten Wahlen statt und wer 18 Jahre alt ist, kann sich zur Wahl stellen. Wir bekommen alle eine sogenannte Aufwandsentschädigung. In Zahlen heißt das 600 Euro für den Bezirksbürgermeister und zwischen 200 und 400 Euro für die anderen Vertreter.“
Jugend- und Kinderarbeit als Schwerpunkt gesetzt
Weiter wollten die Kinder wissen, wieso man die einzelnen Anwesenden in die Politik gegangen sind. Hierfür wurden mehrere Gründe wie einem Hobby nachgehen, etwas im Stadtteil bewegen können und der Einsatz für die Bevölkerung genannt. Damit auch verbunden die Frage, was denn im Bezirk für arme Menschen getan wird beziehungsweise was explizit für Kinder und Schulen gemacht werde.
„Was die direkte finanzielle Unterstützung angeht, kann die Bezirksvertretung leider wenig tun“, erklärte Eisenmenger. „Da hat der Rat der Stadt Essen die Verantwortung von der Bezirksregierung mehr Geld zu verlangen, welches dann weiter gegeben wird. Für Kinder und Schulen tun wir in unserem Bereich aber eine ganze Menge. Vor allem, weil wir Jugend- und Kinderarbeit als Schwerpunkt unserer Arbeit auserkoren haben. Wir geben Geld an Schulen, KiTas und Spielplätze. 2018 ist geplant, dass fast 60.000 Euro in 12 Schulen im Stadtbezirk Essen West fließen soll.“
Wünsche wurden notiert
Und wenn man schon einmal das Privileg hat vor den Entscheidern zu stehen, muss das natürlich auch seine Wünsche äußern. Dies taten die Kinder auch und fragten vorsichtig nach, ob es denn möglich wäre Musikinstrumente für die Schule und ein Whiteboard für den Unterricht zu bekommen. „Wir setzten das mal auf unsere Liste“, meinte der Bezirksbürger mit einem Schmunzeln. Zudem sicherte er zu, den Kindern einen Rückbesuch in der Schule abzustatten.
Autor:Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West |
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