Weltweit - auch in der GRUGA
UkrainerInnen feiern wichtigen Wyschywanka-Tag
Der jährliche Tag von Wyschywanka, rund um den Erdball, ist am dritten Donnerstag im Mai. Jubel just auch in der GRUGA. Bereits vor 15 Uhr trudelten die ersten Ukrainer*innen ein - trugen stolz gestickte Bluse, gesticktes Hemd. Baff war auch Bürgermeister Rolf Fliß. Der sich für die Ukraine seit Kriegsbeginn enorm mit gesammelten Spenden einsetzt. Allerdings gesteht er, dass er nicht allwissend ist...Warum?
Fest-Bilanz von Rolf Fliß:
"Vor ein paar Wochen wusste ich noch nicht, was eine "Wyschywanka" ist, und heute bin ich so von den Ukrainischen, bunt und vielfältig bestickten Trachten begeistert, dass ich mir glatt vorstellen kann, mir auch eine besonders schöne zuzulegen", bilanziert der Mitorganisator des Festes, Fliß (GRÜNE).
Weit über 500 UkrainerInnen kamen mit Kind und Kegel auf die Messeterrasse im Grugapark, um bei Banduralivemusik (Bandura ist ein traditionelles ukrainisches mehrsaitiges Zupfinstrument), Gesang und Tanzen ihren Wyschywanka-Tag zu feiern. Dabei hatten die aus der Ukraine geflüchteten Olga Ianushevych, Viktoria Ivashchenko und Galyna Sylymonka und deren vielen MitstreiterInnen unendlich viel für das Trachtenfest organisiert: neben selbst gemachten blaugelben Accessoires aller Art gab es noch Workshops zur Verwendung ukrainischer Symbole auf dem Stoff, in Kerzen und Kränzen, eine Wyschywanka-Fotowand, ein musikalisches Wissensquiz mit interessanten Preisen, eine Tombola mit Verlosung einer Reise sowie eines Fotoshootings und viel mehr.
Bürgermeister Rolf Fliß betonte in seiner Rede, dass er sich darüber freut, alle UkrainerInnen und andere Gäste des Festes in seiner Stadt begrüßen zu dürfen; wies darauf hin, dass er sehr stolz darauf ist, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi und das ukrainische Volk letztes Wochenende die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland – den Karlspreis - bekommen haben. Rolf Fliß ist stolz, einerseits, auf den ukrainischen Präsidenten, der mit viel Einsatz und großem Risiko durch Europa gereist ist, damit die Ukraine als Teil Europas mit europäischer Unterstützung den Krieg gewinnen kann. Andererseits, ist er stolz auch auf Deutschland, das die Ukraine jetzt mit zusätzlichen 2,7 Milliarden Euro unterstützen wird. Fliß lud alle Anwesenden auch zu weiteren von ihm organisierten Veranstaltungen zur Unterstützung der Ukraine ein, und zwar zur Eröffnung einer Künstlerausstellung am 07. Juni und zu einem Benefizkonzert am 16.Juni, Katakombentheater.
Die aus Düsseldorf angereiste Ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum bedankte sich in einer kurzen Ansprache bei allen UkrainerInnen sowie bei den deutschen Freunden der Ukraine, dass alle heute in großer Anzahl kamen. Sie erinnerte, wie alle UkrainerInnen früher im relativ friedlichen Land am Wyschywanka-Tag in ukrainischen bestickten Trachten auf die Straßen kamen und die Schönheit der ukrainischen Kultur sowie die Einheit der UkrainerInnen zeigten. Aber das, dass die UkrainerInnen hier heute, trotz des Krieges und gezwungen nicht in ihrer Heimat, sich gesammelt haben; ein Zeichen der Einheit des ukrainischen Volkes.
Heute - wichtiges Gedächtnisdatum für ukrainisches Volk - erinnert Iryna Shum
Nämlich fast 80 Jahre seit der Deportation der krymischen Tataren am 18.Mai 1944, der Halbinsel Krym. In 80 Jahren befinden wir uns in der gleichen Situation, wenn derselbe Aggressor in unsere Heimat gekommen ist, um unsere Kinder zu entführen und zu töten, um unschuldige UkrainerInnen umzubringen. Und deswegen ist es wichtig, dass wir alle jetzt hier sind und alle einig sind, weil diese Einheit uns hilft, den Aggressor schon heute zu besiegen. Frau Shum betonte, dass jeder der UkrainerInnen heutzutage der Botschafter ist, der Bote der Wahrheit aus der Ukraine im Ausland. Die UkrainerInnen ändern mit dieser Wahrheit die Öffentlichkeitsmeinung über die Ukraine und mit ihren persönlichen Geschichten dazu tragen sie dazu bei, dass die Unterstützung der Ukraine im Ausland steigert. Die Generalkonsulin rief dazu auf, eigene Geschichte zu erzählen, einander zu helfen und ukrainische Streitkräfte zu unterstützen; wünschte allen, dass sie und alle Ukrainerinnen den nächsten Wyschywanka-Tag in der friedlichen Ukraine, unter dem friedlichen Himmel feiern können! Slava Ukraini! Heroyam Slava!"
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.