Einzigartiges Pilot-Projekt erlebt Fortsetzung - Gesamtkosten 5 Mio. Euro
Standing Ovation für I-Helfer-Pool
Was ist denn da los? In den Ferien sitzen draußen, am Pool vom Lüttringhaus,Essen-Frohnhausen - Assistenzkräfte und Schulleiter - bejubeln ein Jahr I-Helfer-Pool in Essen. Alle sind heiß auf Schulanfang! Warum? „I-Dötzchen“ kennt ja schließlich jedes Kind. Aber mal ehrlich, kennen Sie einen I-Helfer Pool...
Die Abkürzung steht für Integrationshelfer - auch Integrations-Assistenzen genannt -, die Schülern mit Unterstützungsbedarf zur Seite stehen. Der Unterstützungsbedarf kann dabei geistig, körperlich oder auch seelisch sein. Das an sich gibt es schon lange.
Was ist das Tolle an diesem Projekt?
„Keine Anträge müssen gestellt werden – eine große Entlastung für Familien und Kinder“, verdeutlicht Daniela Schulze von Inclusio gGmbH, Träger, der das Modellvorhaben für die Stadt Essen umsetzt. Bisher mussten Eltern einen Antrag für eine individuelle Schulbegleitung stellen, die dann ausschließlich für ihr Kind zuständig war. „PooI-Assistenz bedeutet bessere Planbarkeit und hohe Kontinuität. Deshalb bessere Anbindung in das Schulkonzept. Für die Mitarbeiter auch positiv, weil sie sich zugehörig und wertgeschätzt fühlen. Für Kinder mit Unterstützungsbedarf ist es ebenfalls toll, weil die Hilfe schon da ist.“
Rückblick:
Die Stadt Essen erprobt seit Schuljahr 2018/19 an 6 Grundschulen eine sogenannte „Pool-Lösung“: Astrid-Lindgren Schule, Grundschule Haarzopf; Schule am Lönsberg; Schule an der Viktoriaschule, Hüttmannschule; Schule an der Rahmstraße.
Hier sind je nach Größe der Schule ein bis zwei Integrationsassistenzen pro Stufe antragsunabhängig ab dem ersten Schultag dabei und begleiten mehrere Kinder mit Unterstützungsbedarfen hinsichtlich der Integration in den Schulalltag, vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Teilhabe.Nach nunmehr einem Jahr Laufzeit des Modellvorhabens wird von allen Beteiligten eine sehr positive Zwischenbilanz gezogen.
Vorteile Pool-Leistung
„Die Pool-Kräfte unterstützen uns und unsere Arbeit ganz hervorragend – sie sind quasi nicht mehr wegzudenken“ – so die einhellige Meinung der Schulleitungen.
„Poollösung ist dabei ein wichtiger Schritt beim Aufbau inklusiver Strukturen und beim Abbau bürokratischer Hürden für betroffene Familien“, erläutert Daniela Schulze.
Auch Schulen sehen viele Vorteile: „Durch die zusätzliche Pool-Leistung ist die ganze pädagogische Arbeit am Kind vor Ort bereichernd und entlastend. Gewinn für unsere Schule“, bestätigt Barbara Linden, Rektorin Hüttmann-Schule. „Wir haben Planungssicherheit und personelle Kontinuität.“
Raphael Walter, Koordinator - Inclusio, bringt es auf den Punkt: „Es war ein fehlendes Puzzleteil – das endlich da ist!“
Zügig geht’s weiter ins 2. Jahr
Daniela Schulze fächert auf: „Die erste Pool-Gruppe, im Vorjahr 18 Helfer - wechselt jetzt in die zweite Klasse; 22 neue Assistenzkräfte kommen in die 1. Klassen. Das Projekt läuft vier Jahre; Gesamtkosten circa 5 Mio. Euro.Die im Pool arbeitenden Integrationsassistenzen haben alle entsprechende Berufserfahrung, zusätzlich eine 10-tägige intensive Vorbereitung durchlaufen - um sich auf die besondere Aufgabe im Modellprojekt vorzubereiten.
Ein Tag der Vorbereitung wurde für das Kennenlernen von Integrationsassistenzen, die in diesem Jahr neu hinzukommen für künftige Einsatzschulen, genutzt. Die Stimmung war großartig.
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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