Skulpturensammlung braucht einen Ort in Marl
Marschall 66 ist nicht nur für die Stadt, sondern für die ganze Region wichtig
Der Kulturausschuss des Regionalverbandes Ruhr (RVR) appelliert an die Stadt Marl, das Projekt Marschall 66 mit seiner Kultursammlung trotz der Baukostensteigerung weiter zu unterstützen. So formulierte der Ausschussvorsitzende, Jörg Obereiner, das Ergebnis einer Sitzung des Kulturausschusses des RVR gestern, am 9.3.2023. Zuvor hatte der Ausschuss mit der Kulturdezernentin der Stadt Marl, Claudia Schwidrik-Grebe, Museumsdirektor Georg Elben und dem Direktor des Folkwang-Museums in Essen, Prof. Dr. Peter Gorschlüter als Sprecher des Netzwerkes RuhrKunstMuseen diskutiert. Sie erläuterten das Projekt Marschall 66 und stellten die Gefahren für die Existenz des Museums dar, falls bis Mai keine Lösung zur Finanzierung gefunden wird. Den Tagesordnungs-punkt beantragt hatte die Fraktion DIE LINKE im RVR.
Fatma Karacakurtoglu, für die Fraktion DIE LINKE im Ausschuss: „Es ist eine in Deutschland einmalige Situation, dass eine Stadt einer regional und überregional bedeutenden Skulpturensammlung keine Perspektive bieten will. Das schlägt bundesweit Wellen. Schließlich wollte man mit dem Umbau der Schule an der Kampstraße ein ganz neues Projekt umsetzen, das Museum, Musikschule, Volkshochschule und Bibliothek miteinander verbindet und ganz neue Formen der Kultur- und Bildungsarbeit für alle Bürger*innen der Stadt und weit darüber hinaus eröffnet. Deshalb ist es uns wichtig gewesen, aus erster Hand zu erfahren, wie die Verwaltung, die Museumsleitung und der Sprecher der RuhrKunstMuseen die Situation bewerten.“
Die Bereitstellung zusätzlicher Mittel in Höhe von 7,1 Millionen Euro für den Umbau der Schule zu Marschall 66 ist zwar Sache des Rates der Stadt Marl. Die Sammlung von Skulpturen der Klassischen Moderne in Marl hat jedoch eine ganz besondere Bedeutung im Netzwerk der RuhrKunstMuseen, der 21 Museen des Ruhrgebietes angehören. Sie hat ein Alleinstellungsmerkmal im Bereich Medienkunst auch in der gesamten Museumslandschaft Nordrhein-Westfalens.
Wolfgang Freye, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE dazu: „Aus unserer Sicht muss der Imageschaden für die Museumslandschaft im Ruhrgebiet schnell begrenzt werden. Insofern hätte es dem Kulturausschuss des RVR heute gut zu Gesicht gestanden, auch schriftlich einen eindrücklichen öffentlichen Appell an den Rat zu senden, den Sammlungen und der Arbeit des Hauses eine Zukunft zu geben. Das wollte vor allem die CDU nicht. Dabei soll das Projekt auch ein Paradebeispiel für Stadt- und Raumgestaltung für die IGA 2027 werden, dem Dekadenprojekt des RVR. Insofern ist es auch aus Sicht des RVR dringend, eine Lösung für die Finanzierung zu finden.“
Autor:Heike Kretschmer DIE LINKE im RVR aus Essen-West |
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