Rotstift: Bürgeramt vor dem Aus?

Wenn‘s ums Sparen geht und um einen kräftigen Schwung mit dem Rotstift fällt der städtischen Verwaltung immer wieder und ganz zielsicher der Essener Westen ein.
Man fragt sich: Wohnt niemand der Verwaltungs-Bosse in Altendorf oder Frohnhausen? Oder haben die Stadtteile einfach eine miese Lobby im Rat der Stadt und auf den Fluren der Verwaltung?
Jüngst schlägt die Verwaltung vor, das Frohnhauser Bürgeramt an der Freytagstraße zu schließen.
Einst als Spar-Idee eines Bürgers - vermutlich nicht aus dem Essener Westen - erkoren, findet die Schnaps-Idee offensichtlich immer mehr (abhängige) Anhänger.
Allerdings: Irgendwo müssen die Bürger nun mal ihre Ausweise verlängern und anderen Bürger-Pflichten nachgehen. Die Wartezeit an der Freytagstraße ist zum Teil beachtlich. An fehlender Auslastung - wie beim politischen Spielball Oase - kann‘s also nicht liegen.
150.000 Euro muss die Stadt jährlich für die Miete der Immobilie auf den Tisch legen. Der Besitzer dürfte also mit den Jahren ein stattliches Sümmchen kassiert haben.
Als Alternative sollte daher dringend die stadt­eigene Immobilie Bärendelle geprüft werden, die Bezirksbürgermeister Klaus Persch lieber heute als morgen zum Verwaltungs- und Kulturzentrum herrichten lassen würde.
Das denkmalgeschützte Gebäude steht schließlich leer und könnte bestens genutzt werden.
Mal im Ernst: In Altendorf wird kräftig investiert, um den Stadtteil zu stärken und das Image zu verbessern. Und gleich nebenan wird gestrichen, was das Zeug hält. Nachhaltige Stadtentwicklung sieht irgendwie anders aus.

Foto: Michael Gohl / West Anzeiger

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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