Renzel, der Droh-Dezernent

Eine Hausbesetzung von kurzer Dauer. | Foto: Bündnis „Rettet das JZE“
  • Eine Hausbesetzung von kurzer Dauer.
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Was ist die Aufgabe eines Jugenddezernenten?
Vielleicht so: Sich für die Interessen der Jugendlichen in der Stadt einzusetzen.
Essens Kulturdezernent Peter Renzel gab allerdings am Sonntag ein wundersames Bild ab:
Das Bündnis „Rettet das JZE“, das eine Schließung des Jugendzentrums an der Papestraße verhindern möchte, demonstrierte am Samstag in der Innenstadt - und besetzte am Abend nach dem Abschiedskonzert das JZE.
Doch die Hausbesetzung sollte nicht lange dauern: Bereits am Sonntag gegen 16 Uhr rief Dezernent Renzel die Polizei und drohte mit Strafanzeigen.
Um 20.30 Uhr räumten die Besetzer freiwillig das Haus.
An anderen Orten der Republik wären dem Sozialdezernenten vermutlich Pflastersteine um die Ohren geflogen und die Besetzung hätte sich über Wochen hingezogen.
Was - bitteschön - jetzt nicht gleich wieder als Aufruf zur Gewalt gewertet werden möge.
In Essen verlaufen Demonstrationen in der Regel friedlich - ob gegen Bäder-Schließungen, gegen Atomkraft oder gegen das Ende des JZE. Und das ist gut so.
Allerdings zeigen die vermehrten Demonstrationen auch, dass es der Stadtspitze immer weniger gelingt, Politik für die Bürger zu machen und diese von ihren politischen Entscheidungen zu überzeugen.
Ihre Argumente: Angedrohte Strafanträge für friedlich demonstrierende Jugendliche, die sich gegen eine Zwangsumsiedelung in die verkorkste Weststadt-Halle wehren.
So also schaut Kinder- und Jugendarbeit in einer vermeintlichen „Großstadt für Kinder“ aus. - Wir dürfen uns wundern.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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