Offener Brief an Franz-Josef Nüsse zu Bürgeraktivitäten in Frohnhausen

Lebendiges Treiben in Frohnhausen (Berliner Straße)
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Sehr geehrter, lieber Herr Nüsse,

Ihren Leserbrief in der Druckausgabe vom 15.12.2012 habe ich gelesen.
Leider aber fand ich zu dem Brief keinen Link für den Lokalkompass, weiss auch nicht, ob hier überhaupt etwas Entsprechendes existiert. Meine Suchmaschine brachte dazu nichts. Eine Beitrag von Ihnen außer dem unter http://www.lokalkompass.de/16212 gibt es anscheinend nicht.

Mithin habe ich diesen Beitrag von Ihnen aus 27.09.2010 ausgegraben (http://www.lokalkompass.de/16212).
27.09.2010 = September Zweitausendundzehn!
Und keine Reaktion.
Sagt das nicht Vieles oder sogar alles?
Frage von Ihnen: "Was macht der Arbeitskreis Frohnhausen?"
Kommentare: Bislang NULL! (Außer meinen aktuellen Anmerkungen.)

Nun werde ich das, was ich im Lokalkompass zum Frohnhauser Organisatorischen schon abgelassen habe, nicht wiederholen, weil es sowieso zu einem schnell verdampfenden Tröpfchen auf einem heißen Stein würde.
Engagement mag es in Frohnhausen zwar geben - hier und da und dort und schön als kleines Süppchen, das eitel gekocht, aber nicht gemocht wird. Doch zweckdienliches Engagement konnte ich bislang nicht entdecken. Zumindest kein wirkungsvolles.
Sonst gäbe es nicht die zahlreichen Klagen und Zweifel.

Wenn Sie lesen, was Sie vor mehr als zwei Jahren geschrieben haben, werden Sie leicht feststellen, dass sich - gemessen an den Hoffnungen, an den Vorhaben und an deren Umsetzung - alles eher verschlimmert hat. Denn von dem damals und auch jetzt noch Möglichen wurde nichts realisiert. Außer gelegentlichen Wortabsonderungen, außer neuen und dann wieder vernachlässigten Zielsetzungen, deren Verkündung und anschließendem Untergang hat sich nichts Effektives ergeben.

Ihre Anregung nun, Herr Nüsse:
"Als Einstieg hatte ich angeregt, einen Jahreskalender zu entwerfen, in dem alle für Frohnhauser Bürger interessanten Termine von den einzelnen Einrichtungen und Unternehmen angekündigt werden."
Und dann?
Wo findet man diesen Kalender, und wo liegt der Anreiz für möglichst alle Bürger, den Kalender regelmäßig (wo und wie?) zu besichtigen und auszuwerten?
Das Allermindeste wäre, dass jeder Besucher der Lokalkompass-"Essen-West"-Leitseite einen solchen Kalender mit der jeweils aktuellen Kalenderwoche in einer gesonderten Spalte zu sehen bekommt.
Sonz wirrtat nix...
Nebenbei: Einen Kalender gibt es ja nun schon...

Was nötiger wäre, kann man als eine Art "Koordinierungs-Stab" ("runden Tisch") sehen, in dem sich von allen für Frohnhausen relevanten Institutionen und Unternehmen jeweils ein einziger kompetenter und durchsetzungsfähiger Vertreter in eher kürzeren Intervallen mit den anderen Vertretern trifft, um mit ihnen entsprechend den aktuellen Situationen Brainstorming zu betreiben, wonach dann betroffenen Aktivitäten entsprechende Anregungen gegeben werden können. Anregungen, denen - so oder so - auch Taten zu folgen haben. Dadurch geben die einzelnen Institutionen keine Kompetenzen ab, sondern stärken nur ihre eigenen mit dem Know-how auch der anderen.
Dieses Gremium sollte zudem penibel Buch darüber führen, was angestrebt und letztendlich auch erreicht wurde.
Ein solcher "runder Tisch" wäre wohl das Mindeste, was man als Motor benötigt, damit überhaupt eine Schwungmasse in Bewegung gerät.

Sonst geht Jahr um Jahr ins Land, wobei es nur immer schlimmer wird, weil nichts besser wurde. Guter Wille allein genügt nicht. Worte sind bestenfalls Programm, aber keine Taten. Ohne Taten keine Besserung.

Eigentlich sollte der "Arbeitskreis Frohnhausen" so etwas wie dieser "runde Tisch" sein. - Oder nicht? - Die notwendige "Schwungmasse" wurde jedoch offenkundig nicht erreicht.

Sehr wohl weiß ich um Ihre und anderer Leute durchaus lobenswerte Aktivitäten, z.B.:
http://www.essen.de/de/meldungen/pressemeldung_205326.html
http://www.derwesten.de/staedte/essen/nord-west-borbeck/arbeiten-fuer-einen-attraktiven-stadtteil-id1250881.html
http://www.lokalkompass.de/essen-west/natur/unsere-paten-mehr-gruen-fuer-frohnhausen-d8582.html
http://www.derwesten.de/staedte/essen/nord-west-borbeck/frohnhauser-fruehlingserwachen-id4485513.html
http://www.facebook.com/pages/Living-in-Frohnhausen/229359343779437
Aber was unterm Strich dabei herauskommt, wenn nicht stärker gebündelt und Druck gemacht wird, sieht man an der sozial-desaströsen Kahlschlag-Politik, die sich das Rathaus gegenüber den Bürgern geleistet hat und weiterhin unverfroren herausnimmt.

Einen "Aufstand der Bürger" wird es nicht geben, weil die "Nehmerqualitäten" der Bürger im doppelten Sinne mittlerweile fast unerschöpflich sind. Wenn jedoch ein solcher "Aufstand" nicht von jenen angezettelt wird, die eigentlich das Zeug dazu haben müssten, wird Frohnhausen auf lange Sicht zu einem sich abnutzenden und unattraktiven Stadtteil verfallen, der dann mehr eingebüßt hat als nur eine "Oase". Attraktiv allenfalls für solche Bürger, die aus noch schlimmer verfallenen Stadtteilen wegziehen wollen.

Essen wird von der Politik längst nicht mehr als eine Gesamtheit gesehen und zusehends Opfer sehr partikulärer Interessen, die sich auch zu Nachteien für Frohnhausen auswachsen. Wenn das aber so ist und kaum direkt abzustellen ist, muss Frohnhausen eine kämpferische Position beziehen und eine energische Eigenständigkeit entwickeln.

(Dieser Beitrag steht in fast gleicher Fassung auch als Kommentar im Lokalkompass. - http://www.lokalkompass.de/16212 - Er würde als reiner Leserbrief dort aber nur versauern.)

Autor:

Manfred Schuermann aus Essen-Ruhr

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