Steeler Jungs enttarnen sich
NRWweit bekannte Nazigrößen marschieren in Steele
Wieder ein Donnerstag, wieder marschierten die sogenannten "Steeler Jungs" (SJ) durch den Essener Osten. Dieses Mal sollte es angeblich ein Trauermarsch werden, um dem in Frankfurt vor einen Zug geschubsten Kind zu gedenken - das zumindest kündigten Mitglieder der SJ auf Facebook an. Doch der "Umzug" durch die Steeler-Innenstadt glich am Ende keinem Trauermarsch, sondern wurde zu einem Schaulaufen des Who-Is-Who der NRW Neonazi-Szene.
Mehrere hundert Menschen versammelten sich vor der "Stammkneipe" der SJ, dem 300, und auf dem Grendplatz. Unter den Versammlungsteilnehmern waren dieses Mal etliche neue Gesichter zu sehen. So etwa Sigfried Borchardt, unter anderem bekannt als "SS-Siggi", aus Dortmund. Borchardt gehört der Partei die Rechte an und war bis zum ihrem verbot Mitglied freier Kameradschaften sowie der "Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei." Auch Michael Brück, stellvertretender Vorsitzender der Rechten NRW und führender Kopf der rechten Szene in Dortmund, war vor Ort. Ebenso dabei war der NRW Vorsitzende der NPD, Claus Cremer.
Die SJ, so das antifaschistische Bündnis Essen stellt sich quer, habe "alle Masken" fallen lassen, denn "die SJ haben ganz offen den Schulterschluss zur Neonazi-Szene in NRW gesucht." Das Bündnis wirft sowohl der Stadt, als auch der Polizei versagen vor und eine Verharmlosung der örtlichen Zustände.
Auch die Essener Linke sieht es so und fordert sowohl die Polizei, als auch die Stadt dazu auf, alle "ordnungspolitischen Maßnahmen gegen die SJ zu ergreifen" die möglich seien. Es könne nicht angehen, so der Vorstand, dass die SJ lediglich von wenigen Streifenpolizisten begleitet würde, während die Gegendemonstranten regelmäßig mit Hamburger Gittern "eingekesselt" würden.
Die Linke ruft daher "alle Menschen aus Steele, Essen und ganz NRW dazu auf nach Steele zu kommen", um sich "gemeinsam mit Essen stellt sich quer & Steele bleibt bunt gegen Rechts zu engagieren." Denn die "immer stärker werdende Normalisierung von Nazis sei nicht mehr hinzunehmen."
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