NRW-Verkehrsminister Wüst befürwortet schnellen RS1-Weiterbau in Essen

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Auch ein Provisorium im Eltingviertel denkbar, damit RS1 bald nutzbar wird

Auf seiner Mobilitätstour radelte Hendrik Wüst heute auf dem vielbesungenen (zukünftigen) Rad-Schnellweg RS1 zwischen Mülheim und Essen, um sich selbst ein Bild zu machen. Unter den Anwesenden waren auch Thomas Semmelmann, der Landes-Vorsitzende, und Christina Wolff, die Pressereferentin des ADFC NRW aus Düsseldorf.

Beim Halt in der „Radmosphäre“ am Niederfeldsee, wo die Gruppe vom Betreiber Holger Kesting freundlich bewirtet wurde, erläuterte Essens Planungsdezernent Stadtdirektor Best sehr kurzweilig und anschaulich die Entstehung und Entwicklung des RS1 und des Sees. Auf Fragen der anwesenden Essener ADFC-Mitglieder, ASP-Mitglied Walter Wandtke und Grünen-MdL Mehrdad Mostofizadeh zum stockenden Weiterbau gen Osten äußerte er sich dann auch zur Weiterführung durchs Eltingviertel und erklärte zwei der angedachten Möglichkeiten. Die neuste Machbarkeitsstudie der Bahnflächen-Entwicklungs-Ges. (BEG), die am 6.9.18 im Planungsausschuss (ASP) der Stadt Essen präsentiert worden ist, und die zu einem erfreulich positiven Ergebnis kommt, erwähnte er nicht. Kritische Fragen parierte er in seiner üblichen Art. Nach wie vor behauptet er, dass er für sein „Modell Radweg ohne Damm über/unter Neubauten“ „einige Anfragen von Investoren“ hätte. M.W. haben Allbau und Vonovia bereits abgewinkt. Seine Prognose für den Zeitrahmen für die Fertigstellung „3-6 Jahre, wahrscheinlich 5“ bestätigte Herr Wüst (als Jurist) aus seiner Erfahrung: „Überall, wo die Bahn involviert ist, dauert es halt.“

Doch ebenso wie der ADFC teilte Herr Wüst durchaus die von Mehrdad Mostofizadeh geäußerte Meinung, dass man bis dahin (und zwar bald) ein Provisorium bräuchte, auch um die verschiedenen Fördergelder vom Land/Bund zu nutzen. Holger Kesting betonte, wie wichtig eine durchgehende Trasse ist, um die Pendler zwischen DU, MH, E, BO, DO vom Auto aufs Rad zu locken. Nicht nur zur Belebung seines Geschäfts, sondern vor allem zur Entlastung der A40 und der Luftverbesserung in Essen.

Zum Schluss wurde von Claudia Harfst eine Einladung zum geplanten 2. Trassen-Frühstück am 3.11. des AK BürgerRadweg überreicht. Mit dieser Aktion (11-13 Uhr an der Brücke Altenessener Straße) wollen die Aktiven von Radfahrer- und Verkehrs-Verbänden erneut auf die Dringlichkeit des RS1-Weiterbaus hinweisen. Herr Wüst hat diese Karte wohlwollend angenommen, hatte aber seinen Terminplan für den 3.11. nicht präsent. Jedoch hoffen wir sehr auf seine Unterstützung, zumal seine fahrrad-freundliche Einstellung von dieser kleinen Anekdote am Rande illustriert wird: Mein 25%-Button fiel Herrn Wüst auf. Ich habe dann erklärt, der sei eine Erinnerung an den Modal Split*, den sich Essen im Rahmen des Grünen-Hauptstadt-Jahres vorgenommen hat. Worauf er lachte und meinte: „Ich komme aus Münster, da haben wir 40% Radverkehr, da wäre das ja wohl ein Rückschritt!“ *(25% Öffis, 25% Auto-, 25% Rad- und 25% Fußgänger-Verkehr)

Peinlich fand ich, dass kein Vertreter der Essener Funke-Medien-Gruppe anwesend war, obwohl sie rechtzeitig vom Verkehrs-Ministerium zu diesem Termin eingeladen worden waren und auf den nachfolgenden Besuch von Herrn Wüst bei der Mobilstation Steele auch in einer kurzen Notiz hingewiesen hatten.

Autor:

Claudia Harfst aus Essen-West

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