Männer mit eiskalten Tonnen: Wenn sie wollen, können sie...

Hohe (Schnee-)Wellen hat der Winterdienst und die Abfallentsorgung in den letzten Wochen in Essen geschlagen.
Massig mosernde Bürger und ein entnervter Chef-Entsorger trafen wie zwei Wetterfronten aufeinander.
Der Job der Entsorger ist derweil kein leichter - der Jahrhundert-Winter hat uns doch tatsächlich alle miteinander eiskalt erwischt.
Was durchaus die berechtigte Frage erlaubt: Waren EBE und EVAG darauf ausreichend vorbereitet? Und: Konnten Sie überhaupt ausreichend vorbereitet sein?
Genügt es, der gesetzliche Verpflichtung der Stadt nachzukommen und nur 1.000 von 3.000 Straßenkilometern zu räumen?
Das mag im lockeren Pulverschnee-Winter ja ausreichend sein. Aber wenn Sturmtief Petra zuschlägt, ist es dies sicher nicht.
Und: Legt die EBE - die räumt - nicht damit zugleich die EBE - die entsorgt - auf minder elegante Weise weitgehend lahm?
Ein witziges „Service-Angebot“ übrigens war es, dass Bürger ihren Abfall kostenfrei an den Recyclinghöfen abgeben konnten. Wie sollte Otto-Normal-Bürger mit dem Müll durch 2.000 Kilometer nicht geräumte Nebenstraßen kommen, wenn diese Übung den EBE-Profis nicht gelingen mochte?
Nachdenklich stimmt übrigens eine Begegnung der außerirdischen Art.
Da wird doch in einer völlig verschneiten und vereisten Nebenstraße im Süden der Stadt, in der die Mülltonnen mangels Abfallentsorgung längst überlaufen, ein voller Bauschutt-Container der EBE professionell und pünktlich geleert. Ein Wunder ist geschehen!
Wieso dann nicht die kleinen Tönnekes mit grauen, gelben, blauen Deckeln?
Spülen etwa die Bauschutt-Container attraktive Extra-Einnahmen in die Entsorger-Kasse? Ein böser Gedanke, den wir gleich wieder winterlich verstreuen werden...

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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