RadEntscheid fordert Geschwindigkeitsbeschränkung
Lärmschutz - Stadt verfehlt EU-Vorgaben

Forderungen u. a. vo, Radentscheid | Foto: Privat
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Fast 70.000 Essener*innen leiden unter extremer Lärmbelastung. Der Handlungsdruck ist groß. Die Kommunen in NRW mussten bis zum heutigen 18. Juli die Lärmaktionspläne der vierten Runde aufstellen. Die Stadt Essen verfehlt dieses Ziel, wie sie in dieser Ratsvorlage mitteilte.
ACHTUNG: Auf der Huestr. und Steeler Str. gibt es mittlerweile welche

Nachdem die EU-Kommission bereits ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet hatte, drohen nun empfindliche Strafzahlungen in Höhe von 185.000 € täglich. Dabei gäbe es gerade in Essen einige einfache und günstige Schnellmaßnahmen. Insbesondere die Geschwindigkeitsreduzierung vermindert den Lärm deutlich. Auch mehr Radverkehr könnte der Stadt helfen. Schon im Lärmaktionsplan 2021 war als eine Maßnahme die Stärkung des Radverkehrs vorgesehen.

Andrea Spitzer: “Bereits die bisherigen Pläne wurden nicht umgesetzt. Damit wird die Gesundheit vieler Essener*innen gefährdet.”

Die Initiative RadEntscheid Essen fordert daher, unverzüglich zu handeln. Wer ernsthaft lebenswerte, also ruhige Städte will, muss insbesondere dem Radverkehr mehr Raum einräumen. Dies erfordert einen Ausbau des Radwegenetzes, natürlich auch an wichtigen Verkehrsachsen. Gerade dort ist eine Reduzierung des Autoverkehrs zugunsten des Radverkehrs für die Anwohnenden eine spürbare Lärmreduzierung. Der Ausbau des Radverkehrs braucht aber auch mehr Sicherheit für Radfahrende auf den Straßen. Ein erster Schritt hierfür wäre eine Geschwindigkeitsbegrenzung für KFZ auf schwer belasteten Straßen auf Tempo 30. Das reduziert den Lärm und erhöht die Sicherheit für alle, auch für Fußgänger*innen, bei kaum merklichen Fahrzeitverlängerungen für den PKW-Verkehr.
Die Initiative hat daher besonders belastete Straßen identifiziert, wo schnell Entlastung geschaffen werden kann:

● Brückstraße/Abteistraße in Werden

● Paulinenstraße in Rüttenscheid

● Klinikum – Hufelandstraße/Kaulbachstraße/ Hausackerstraße in Holsterhausen

● Haus-Berge-Straße in Bochold

● Leimgardtsfeld in Borbeck

Heino Sahling: “Ich bin während meiner Home-Office-Zeit aus Werden weggezogen, weil der Lärm an der Brückstraße auf Dauer unerträglich wurde. Es ist nicht nachvollziehbar, warum in den letzten vier Jahren keine Tempo-30-Begrenzungen aus Lärmschutzgründen eingerichtet worden sind. Es wird höchste Zeit, dass die Stadt Essen den Schutz der Bevölkerung vor Lärm ernst nimmt und endlich handelt.”

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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