"Frohnhausen for Future" - Fortsetzung folgt
Kleine Kinder beschämen Erwachsene
Was haben Greta Thunberg und Frohnhauser Grundschulkinder gemeinsam? Mmmh, manche Frohnhauser Marktbesucher stutzen, als sie von sieben, acht- und neunjährigen Grundschulkindern auf dem Frohnhauser Markt angesprochen werden: „Was machen Sie für den Klimawandel?“. Einige wehren abrupt ab! Andere holen Luft. „Wie meinst’ du das?“ Die engagierten Kinder lassen sich nicht abwimmeln – wie die Schwedin Greta nicht. Bereits seit circa zwei Jahren entmüllen Frohnhauser Kinder Parks und mehr. Wir berichteten. Warum? Weil immer mehr Angst bei ihnen hochkocht...
Samstag. Wie sensibilisieren kleine Kinder Erwachsene für den Klimawandel? Sie beobachten an der Marktmauer die Leute. Einige Mütter, Väter stehen im Hintergrund. Friderike Behr rückblickend: „Wir sprachen mit unserer Tochter Marlene, ob sie zu den Demos „Fridays für Future“ geht.
Schule schwänzen wollte sie nicht.
Dann fragte sie ihre Freundinnen, um etwas gemeinsam zu initiieren...“
Es klappte. Die achtjährige Marlene schaut mich erwartungsvoll an. „Ich bin froh, dass wir uns entschieden haben, eine Demo auf dem Markt zu machen, denn ich habe ein bisschen Respekt, was wir veranstalten. Eine große Sache, wenn wir sehr viele Leute ansprechen, was sie für den Klimawandel machen können. Wir können noch unsere Erde retten, weiter bewohnbar machen. Ich glaube, es wird bestimmt nicht das letzte Mal sein; hoffe, die Aktion entwickelt sich positiv.“ „Ich bin der gleichen Meinung“, ruft Freundin Pauline (8).
Axel Toppat-Küpper studiert die mit Kreide auf den Boden geschriebenen Klimawandel-Vorschläge von den Kindern. Die neun-jährige Mila liest u. a. vor: „Strom Spartaste – Waschmaschine etc. – also Geräte ausschalten, die nicht gebraucht werden – nicht stand by. Kleider-Tausch, Secondhand kaufen, weniger Plastiktüten, Essen vegetarisch, mehr Bio-Produkte kaufen; mit dem Fahrrad fahren.“
„Ich find das Handeln der Kleinen grandios“, lobt Axel Toppat-Küpper. Klimawandel? „Auf jeden Fall fahre ich mit dem Fahrrad. Ich kaufe relativ viele Bio-Produkte. Achte auf Verpackungen, um Müll zu vermeiden.“
Begeisterung bei Jana Klompen, Frohnhauser Stadtteilmoderatorin. „Toll, wie die Kinder sich hier für den Klimaschutz engagieren. Auch, dass das wirklich eine Idee von ihnen war. Wenn sie noch Fragen zum Klimaschutz haben - gerne bei mir melden. Ich unterstütze sie."
Beifall für die Aktion prasselt von Papa Paul – der Töchterchen Linn (8) stolz beobachtet.
Vorbild für Klimaschutz ist Elena Fronk, Mutter von den Zwillingen Leni und Greta (7). „Wir haben unser Auto abgeschafft. Greta fragte mich vor Tagen, ob Kinder noch leben, wenn immer mehr Überschwemmungen kommen. Wenn wir nichts mehr zu Essen haben... Das sind ihre großen Sorgen augenblicklich. Und ich als Mutter finde schwer Antwort darauf. Das ist schlimm. Eine Hilflosigkeit. Deshalb engagieren, auf die Straße gehen!“
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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