Kampf gegen Kinderarmut: „Dem Jonglieren mit Zahlen müssen endlich Taten folgen!“

„Nun hat die Stadt Essen endlich einmal eigene Zahlen zur Kinderarmut veröffentlicht, die allerdings zu keinem anderen Ergebnis als viele andere Studien vor ihr kommen. Dass Essen keine Großstadt für Kinder, sondern eine Hauptstadt der armen Kinder zu werden droht, ist dabei ebenso wenig eine neue Erkenntnis, wie das Wissen, in welchen Stadtteilen der Handlungsbedarf nach wie vor am größten ist“, kommentiert die SPD-Landtagsabgeordnete für den Essen Westen, Britta Altenkamp, die aktuelle Diskussion über die Entwicklung der Kinderarmut in Essen.

„In Essen existiert“, so Altenkamp weiter, „schon lange kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsdefizit. Denn dass der Sozialstatus bzw. die sozioökonomische Lage der Haushalte und deren soziales Umfeld ebenso wesentliche Armutsindikatoren wie Migrationshintergründe sind, ist seit 15 Jahren keine wirklich neue Erkenntnis mehr. Allerdings fehlen immer noch die Konsequenzen aus diesen Befunden.“
Wichtig sei es für die SPD-Politikerin daher, „dass der seit Jahren eingeforderte Handlungskatalog nicht nur situativ wiederholt wird, sondern ein solches Handlungskonzept auch endlich erstellt und umgesetzt wird. Kinderarmut muss in Essen nicht nur thematisiert werden, wenn einmal mehr deprimierende Zahlen veröffentlicht werden, sondern sie muss effektiv bekämpft werden“, so Altenkamp.

Die SPD-Politikerin erwartet, „dass bei der Entwicklung eines Handlungskataloges nicht nur über die fiskalischen Indikatoren und der Steigerung der Bildungschancen diskutiert wird, sondern auch die bestehenden Angebote auf den Prüfstand kommen. Es bedarf in Essen eines effektiven Präventionsnetzwerkes und einer Präventionskette, in der die einzelnen Akteure aus der Sozial-, Bildungs-, Familien-, Jugend-, Gesundheits- und Stadtentwicklungspolitik besser abgestimmt miteinander kooperieren. Denn der Kampf gegen Kinderarmut ist eine mehrsystematische Aktion und kann nur durch eine ganzheitliche Sichtweise verfolgt werden.“