Ich bin ein typisches Essener Kind

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Doris Eisenmenger, Bezirksvertreterin von Frohnhausen, stellt sich vor und erzählt von ihrer Liebe zum Ruhrgebiet und der Nordsee

„Die Menschen sehen oft nur das Negative an Essen, dabei haben wir hier so viel Positives“, sagt Doris Eisenmenger über ihre Heimatstadt, aber auch über die ganze Region des Ruhrgebietes. Von Natur bis Kultur gäbe es hier alles. Als leidenschaftliche Opern und Ballettbesucherin schätzt sie natürlich das große Angebot der Opern und Konzerthäuser, die es zu Hauf in und rund um Essen gibt. Viermal im Jahr besucht sie mit ihrem Mann, der eigentlich kein großer Opernliebhaber ist, die Oper. „Bei unserer ersten gemeinsamen Oper „Don Carlos“ ist er noch eingeschlafen“, erinnert sich die Bezirksvertreterin. Doch Gegensätze ziehen sich an. So sei sich das Paar, auch was die Politik betrifft, nicht immer einig. „Aber das eröffnet neue Blickwinkel und man kann von dem anderen lernen“, findet die Essenerin. Bereits vor dem Ruhestand war Doris Eisenmenger als Schatzmeisterin der Grünen nebenberuflich aktiv und mit der Vorstandsarbeit betraut. Nachdem sie in Rente gegangen war, konnte sie dann das Amt als Bezirksvertreterin und zweite Stellvertretende Bürgermeisterin wahrnehmen. „Oft werden wir Bezirksvertreter belächelt“, meint die engagierte Essenerin. Aber gerade die Nähe zum Bürger ist das was sie an dem Amt so wichtig findet, „denn für den Bürger sind oft die kleinen Dinge wichtig“.

Keine Zeit für Langeweile

Aber besonders die viele Natur spricht die Grünen-Politikerin in Essen an. Denn die Zeit des Schmutzes im Ruhrpott ist für sie schon lange vorbei. Daher ist ihr Haus in Frohnhausen auch umgeben von Bäumen, Büschen und bietet mit dem schönen Garten auch genug Platz für ihre anderthalb jährige Riesenschnauzer Hündin. Hunde habe sie schon immer gehabt, erzählt die zweite stellvertretende Bezirksbürgermeisterin, aber vor fünf Jahren hätten sie die Rasse von Schäferhund nach Riesenschnauzer gewechselt. „Diese Rasse zeichnet sich vor allen Dingen durch Eigenwilligkeit, Selbstbewusstsein und Persönlichkeit aus“, lacht die fröhliche Essenerin. So wird es auch nie langweilig, denn Stillstand passt nicht zu der aktiven Rentnerin. Sich selbst beschreibt Doris Eisenmenger als „verlässlich, neugierig, kontaktfreudig und wissensdurstig“. Ihre Kontaktfreudigkeit spiegelt sich dann auch in ihren Freizeitaktivitäten. Mehrmals in der Woche beschäftigt sie sich mit den Grundschulkindern der Bodelschwingh-Schule. Zudem besucht sie mit zwei bis drei Schülern und Schülerinnen regelmäßig Film, Theater oder Musikvorstellungen im Kino, Grillo oder Aalto-Theater. „Die Arbeit mit den Kindern gibt mir Kraft für die ganze Woche“, erzählt Doris Eisenmenger, die selbst keine Kinder hat, glücklich von ihren Ausflügen.

Zu Hause in Essen und Borkum

Aber auch selbst unternimmt der Nordseefan gerne kleine Reisen. Dabei ist sie am liebsten zusammen mit ihrem Mann auf den Motorrad unterwegs. Erst im Alter von 51 Jahren hat sie den Motorradführerschein gemacht und dann alles nachgeholt, was sie bis dahin verpasst hatte, sagt sie selbst. Von Schweden über Norwegen bis hin zur Schweiz habe sie alle umliegenden Länder mit dem Motorrad durchfahren. Aber auch die Fahrten durchs Bergische Land schätzt die leidenschaftliche Motorradfahrerin sehr. Etwas ruhiger geht es dann bei den Urlauben an der Nordsee zu. Auf Borkum genießt sie zweimal im Jahr das Hochseeklima und kann „mal richtig durchatmen“. In solchen ruhigen Momenten nimmt sie auch gerne ein Buch zur Hand. Auch hierbei schätzt sie Bücher über authentische Menschen, die im Leben stehen oder über ihre Heimatländer erzählen.
Ihre eigene Heimat ist und bleibt dabei Essen. Geboren und aufgewachsen in Essen, ist sie bis heute ihrer Heimatstadt treu. Nach nur 15 Monaten in Herne, zog es die Bezirksvertreterin direkt wieder zurück nach Essen. Während ihrer beruflichen Karriere als Leiterin des Wirtschaftsdienstes von verschiedenen Krankenhäusern und Altersheimen, ist sie dann auch immer zwischen Dortmund und Essen hin und her gependelt. Als „typisches Essener Kind“ habe sie sich hier immer am wohlsten gefühlt, abgesehen von ihrer zweiten Heimat, der Nordsee.

Der West Anzeiger stellt in einer Serie die Mitglieder der Bezirksvertretung III Essen-West vor.
Im Rahmen der alle 5 Jahre stattfindenden Kommunalwahlen wird in jedem der 9 Essener Stadtbezirke eine Bezirksvertretung mit 19 Mitgliedern direkt von der Bürgerschaft gewählt. Vorsitzende bzw. Vorsitzender und gleichzeitig Repräsentant des Stadtbezirks ist die Bezirksbürgermeisterin bzw. der Bezirksbürgermeister. Beschlüsse der Bezirksvertretungen werden in öffentlicher Bezirksvertretungssitzung, an der jeder als Zuhörer/in teilnehmen kann, gefasst.

Autor:

Lara Wolff-Hagdon aus Essen-West

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