In Verbundenheit mit der Ukraine
GRUGA-Magnet: Ein anziehender Baum

In voller Pracht die Edelkastanie. Freude bei re. vom Baum Rolf Fliß, daneben Iryna Shum, li. mit Gießkanne Olga Ianushevych, daneben Dr. Peter Güllmann. Sowie Ukrainer und Besucher. | Foto: Schattberg
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  • In voller Pracht die Edelkastanie. Freude bei re. vom Baum Rolf Fliß, daneben Iryna Shum, li. mit Gießkanne Olga Ianushevych, daneben Dr. Peter Güllmann. Sowie Ukrainer und Besucher.
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Wer Rolf Fliß, Bürgermeister und Ratsherr GRÜNE kennt weiß, dass in seiner Brust ein Riesenherz pocht.  Seit die Ukraine bombardiert wird, setzt er sich immens für Spenden, Hilfsgüter für das Land ein. Jetzt passierte am Wochenende etwas Unvergessliches in der Gruga. Für viele erlebbar und auf ewig sichtbar - hoffentlich! Mit dabei waren die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum, viele ukrainische Familien, Organisatorin und Flüchtling Olga Ianushevych, ferner Dr. Peter Güllmann, Vorstands-Sprecher der Bank im Bistum Essen. Gepflanzt wurde eine Edelkastanie als Zeichen der Verbundenheit mit der Ukraine - an der Tummelwiese, seitlich vom Kubus.

Warum die starke Aktion?

Die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum eindringlich: "Wir dürfen nicht nachlassen. Menschen sterben in der Ukraine täglich durch Bomben. Diese Bemühungen sowie diese Aktion heute hier wird weltweit durchgeführt. Die Unterstützung begrüßen wir, weil die Menschen heute ihr Leben für die europäischen Werte opfern. In diesem Zusammenhang sind diese Zeichen mit der Baumbepflanzung wichtig als Mahnmal für den notwendigen Einsatz - bis wir den gerechten Frieden in unserem gemeinsamen Europa wieder haben."
Dr. Peter Güllmann verdeutlicht: "Weil das Thema Frieden sehr wichtig ist; wir natürlich sehr erschüttert sind über den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Ich hoffe, das der furchtbare Krieg so schnell wie möglich endet; dass die Menschen in der Ukraine wieder in Frieden leben.

Warum wurde ausgerechnet eine Kastanie gepflanzt?
Rolf Fliß führt an: Die „Orangene Revolution“ der Ukraine wird manchmal auch „Kastanienrevolution“ genannt, wegen der vielen Kastanienbäume, die in der Ukrainischen Hauptstadt Kyiv zahlreich als Alleebäume anzutreffen sind. Viele davon wachsen und beeindrucken auf der Hauptstraße Chreschtschatyk.
Es gibt mehrere Versionen darüber, wie die Kastanien in Kyiv auftauchten. Eine bekannte Legende besagt, dass der Generalgouverneur Bibikov 1842 für die Ankunft von Zar Nikolai I. nach Kyiv "eine unbekannte Pflanze, die das Auge erfreut und gut riecht", vom Balkan mitbrachte. Die Bäume wurden in der Allee am Bibikov Boulevard (heute Shevchenkо Boulevard) gepflanzt, wo der Monarch die Stadt betreten sollte. Der Zar zeigte sich jedoch unzufrieden. Über Nacht wurden alle Kastanien entwurzelt und stattdessen pyramidenförmige Pappeln gepflanzt. Glücklicherweise ließen die Bürger von Kyiv die exotischen Bäume nicht sterben und pflanzten sie stattdessen in ihre Gärten.
Eigentlich handelt es sich bei den als Vorbild dienenden Kastanienbäumen in Kyiv um weiß blühende Rosskastanien. Doch diese Art ist bei uns in Deutschland bedroht durch das Bakterium „Pseudomonas syringae pv. aesculi“, welches bereits bei jungen Bäumen eine Rindenkrankheit auslöst, die letztlich häufig zum Absterben der Bäume führt."
Daher wurde von den Initiatoren Ianushevych und Fliß die ebenfalls weiß blühende Art „Castanea sativa“, die Esskastanie oder Edelkastanie, ausgewählt. Diese Art bringt, wie der Name bereits sagt, essbare Früchte hervor, die im Mittelmeerraum und später in vielen Teilen Europas bereits seit der Antike genutzt und verzehrt werden. Sie galt dort lange Zeit geradezu als ein Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung. Dies gilt vor allem für Regionen, in denen ein Anbau von anspruchsvollem Weizen schwierig war: Kastanienmehl wurde daher unter anderem für die Zubereitung von Brot verwendet.
Diese „überaus europäische Art“ wurde bereits von den Römern in ihren Siedlungsgebieten bis nach Britannien verbreitet, auch, weil das sehr robuste Holz gerne und vielfach verwendet wurde. Es ist leicht zu bearbeiten und im Freien auch ohne weitere Behandlung sehr witterungs- und fäulnisbeständig. Voila! Frieden auf Erden!

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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