Frohnhausen: Ein Stadtteil wird gegen die Wand gefahren
Wagen wir einmal eine These: Niemand in der Verwaltung und in der Politik, der die städtischen Angebote in Frohnhausen in den letzten Jahren immer wieder ein Stück beschnitten hat, wohnt in Frohnhausen.
Und: Der Protest in Frohnhausen gegen Schließungen, Kürzungen und weitere Unverschämtheiten der Stadtspitze fällt seitens der Bürger in Frohnhausen bescheiden aus.
Während in anderen Stadteilen die Bürger selbst bei Straßenumbenennungen, die von Politikern einfach durchgedrückt werden sollen, auf die Straße gehen und das volle Register ihrer Möglichkeiten nutzen, ist der Protest in Frohnhausen selbst gegen die Schließung der Oase langfristig im Sande verlaufen. Nur noch einige wenige Bürger finden sich zu Treffen der „Initiative für die Wiedereröffnung der Oase“ zusammen.
Ergo: Mit denen im Essener Westen kann man‘s ja machen. In anderen Stadtteilen wäre mit Protesten, Rechtsstreitigkeiten und gar mehr zu rechnen.
Dabei ist Frohnhausen der bevölkerungsreichste Stadtteil in Essen.
Umso erstaunlicher, dass gerade hier immer wieder der Rotstift regiert und auch die Bezirksvertretung - die ja durchaus auf der Seite der Bürger steht - wenig ausrichten kann gegen die Entscheidungen des Rates und der Stadtspitze.
Wer sich da noch über Politikverdrossenheit beklagt, ist einfach scheinheilig.
In einigen Jahren, wenn der Stadtteil komplett gegen die Wand gefahren ist, gibt‘s vermutlich wieder satte Fördergelder. Siehe Altendorf.
Der „Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf“ hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt.
Man hätte es jedoch deutlich billiger haben können: Indem Politik ihrer Aufgabe sorgsam nachgeht und nicht ohne Rücksicht auf Verluste - vielleicht kurzfristig wirkende - Entscheidungen einfach stur durchzieht. Seien sie auch noch so blödsinnig.
Dazu auch dieser Beitrag von Ingrid Schattberg
Weitere Hintergründe sind im Beitrag von Sabine Pfeffer zu lesen.
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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