Feindliche Übernahme?

Foto: Gohl

Die Aufregung ist groß, die gegenseitigen Vorwürfe ebenfalls. Kurz gefasst: Die Bundesagentur für Arbeit und die Stadt Essen kloppen sich um 80.000 Hartz IV-Empfänger. Wer darf sie zukünftig betreuen?
Hat die Bundesagentur ihren Job in den letzten Jahren so schlecht gemacht, dass das Team dringend ausgewechselt werden muss?
Wohl kaum, denn sonst würde die Stadt nicht 300 Mitarbeiter übernehmen und die Job-Center erhalten wollen.
Darf man der städtischen Verwaltung die neue Aufgabe zutrauen? Ist der Happen nicht etwas zu groß?
Schließlich sind wir alle ein wenig verunsichert, wenn wir das Hin und Her um Dinge wie das neue RWE-Stadion und die verzögerten Bauarbeiten in der Eissporthalle Essen-West betrachten. Ganz zu schweigen von den Bauarbeiten rund um den Essener Hauptbahnhof, die immer wieder gut sind als Lachnummer made in Schilda.
Dabei geht es - nicht ganz unwichtig - einfach um reichlich Kohle, die es hier zu verwalten oder einzusparen gilt. Ein Millionen-Deal.
Wobei: Wir glauben sowohl der Bundesagentur und der Stadt Essen, dass sie dabei auch die Arbeitsmarktpolitik zugunsten der betroffenen Bürger positiv beeinflussen möchten.
Neue Ideen, neue Ansätze - das könnte sicher gar nicht schaden.
Müssen dafür aber gleich alle Karten neu gemischt werden?
Fatal wäre es, wenn durch den Antrag als Optionskommune die - nötige - Kooperation aller Beteiligten auf der Strecke bliebe. Denn: Der Streit um die Macht darf nicht auf dem Rücken von 80.000 Essener Bedürftigen ausgetragen werden.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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