Extraschicht… Demo mit Kind und Buggy
Es gibt neues an der „Front“ mit vielen Bildern und Emotionen.
Hebammen aus Essen und Umgebung, Eltern und sogar die Sprösslinge selbst haben für ihr Recht auf humanen Lohn für Hebammen, ihr Recht auf persönliche und sanfte Geburtshilfe und ihr Recht auf freie Geburtsortwahl am 22.3.11 vor dem Limbecker Platz gestreikt.
Parolen wie „Hebammen in Not“ „Ohne Hebamme komm ich hier nicht raus“ und „damals verbrannt, heute verheizt“ stechen den Vorbeigehenden provokativ ins Auge.
Und das mit Erfolg. Es kam zu vielen Gesprächen zwischen Passanten und Streikenden. Leider hat das derzeitige „Hebammenproblem“ noch lange nicht den öffentlichen Anklang erweckt, der notwendig ist, um die Reduktion geburtshilflich tätiger Hebammen zu verhindern und damit auch unseren Kindern und Enkeln die Wahl zu ermöglichen, wie und wo ihre Kinder geboren werden sollen.
Das ist nicht wichtig? Das betrifft Sie nicht? Das wird schon gehen? Dann haben Sie die letzten acht Artikel dieser Informationsserie nicht gelesen.
Für viele Eltern, die jetzt Kinder erwarten, ist die derzeitige Entwicklung deutlich spürbar.
„Warum spart die Politik schon am Anfang des Lebens?“ kritisiert eine im Krankenhaus angestellte Hebamme. Sie versichert, ihre Arbeit mit größter Liebe und Sorgfalt zu tun, doch ist eine individuelle und vor allem durchgängige Betreuung der Gebärenden nur selten im Klinikalltag möglich. „Eine 1:1 Betreuung sollte immer zur Wahl stehen“ sagt sie. Und auch angestellte Hebammen verdienen viel zu wenig für diese ganzheitliche Arbeit.
Mit Rasseln und Hupen, Pfeifen und Kinderlachen ist die Gruppe drei Stunden lang schon von fern zu vernehmen. Den Interessierten wird die Möglichkeit gegeben, ihre Adresse zu hinterlassen, um Beschwerdeschreiben an die Krankenkassen zu schicken.
---------------Hier noch einmal die Info: -----------------Das Können Sie jederzeit selbst tun. Schicken Sie einen Beschwerdebrief an ihre Krankenkasse, die GKV und die Bundesregierung.
• Appellieren Sie an diese Menschen, das Recht auf individuelle Geburtshilfe und den Berufsstand der freien Hebammen nicht weiter zu gefährden.
• Die Krankenkassen müssen ihr Aufnahmestopp für Hebammen auflösen. Es muss wieder mehr als nur zwei Versicherungsverträge für Hebammen mit Geburtshilfe geben, zu bezahlbaren Preisen.
• Es muss auch für Hausgeburtshebammen finanzierbare Versicherungsmöglichkeiten geben.
• Jeder Mutter muss von ihrer Krankenkasse eine Beleghebamme aus dem Umkreis vermittelt werden können, wenn sie selbst keine gefunden hat. All diese Punkte sind derzeit nicht erfüllt oder sehr kritisch.
Es betrifft uns alle. Das kann nicht oft genug erwähnt werden. Geburt und Tod sind unüberwindbar Teil unseres Lebens.
Helfen Sie mit. Informieren Sie sich und setzen Sie sich dafür ein.
Am Dienstag zeigte sich, dass auch Babyrasseln Multifunktionsgegenstände sind. Sie verschafften Gehör und Aufmerksamkeit. Selbst die Kleinsten waren aktiv am demonstrieren. Mit Schild, Rassel, Storch oder einfach sich selbst.
Nachahmenswert!
Ein Lob an die Organisatoren, das Geburtshaus Essen: die Storchenkekse waren ausgesprochen lecker.
Mütter fordern:
„An der Basis des Lebens zu sparen ist nicht nur dumm, sondern menschenverachtend“
„Für eine selbstbestimmte Geburt brauchen wir Mütter freiberufliche Hebammen. Nehmt sie uns nicht weg. Denkt daran: Wir kriegen die Kinder!“
Lesen Sie nächste Woche dann:
Die Geburt im Wandel der Zeit
Autor:Augustine Gueffroy aus Essen-West |
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