Essen, die Kleinstadt 2025

Foto: Gohl

Was läuft falsch in Essen? - Während Berlin und Düsseldorf kräftig an Einwohnern gewinnen, zeichnet sich in Essen ein düsteres Bild ab: In den nächsten 15 Jahren schrumpft Essen um 40.000 Bürger oder - wie die Statistiker es ermittelt haben - im Schnitt um täglich sieben Einwohner.
Während in Düsseldorf die Vermieter jubilieren und bis zu 13 Prozent höhere Mieten im Vergleich zum Vorjahr kassieren können, sinken in Essen die Mieten - und reichlich Wohnraum steht leer.
Interessant ist die Reaktion der Verwaltung: Sie möchte - und muss - auf die Entwicklung reagieren.
Sprich: Die Infrastruktur soll angepasst werden.
Ist es nicht gerade die (falsche) Reduzierung eben dieser Infrastruktur, die in den letzten Jahren die Bürger aus Essen getrieben hat?
Der Westen und Norden der Stadt soll so zum Beispiel - glaubt man den Statistikern - bis zu 18 Prozent seiner Einwohner verlieren.
Kein Wunder: Der „Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf“ Altendorf wird erst jetzt wieder mühsam aufgebaut - nachdem er viele Jahre vernachlässigt worden ist.
Und: Die Schließung von Schwimmbädern (in Frohnhausen: Freibad West und Familienbad Oase) trägt dazu bei, mehr Menschen aus der Stadt zu jagen als sie als Neubürger in den Westen zu locken.
Wer kann, siedelt in den Süden der Stadt um. Oder zumindest in den Südwesten. Dort ist die Welt - und die Einwohnerzahlen - noch in Ordnung.
Können ein neuer Krupp-Park, ein Berthold-Beitz-Boulevard, die Neubauten am Niederfeld den Negativ-Trend abmildern? Vielleicht - aber sie kommen zu spät. Und manche Bäder-Schließung viel zu früh...

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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