Erwerbslosigkeit in Essen erneut gestiegen
Auch im April 2015 ist in Essen die Zahl der tatsächlich erwerbslosen Personen gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen (46.398, + 325 gegenüber April 2014) und liegt inzwischen bei 16,0 Prozent. Während die offizielle Statistik – wie in den Vormonaten – einen leichten Rückgang der Erwerbslosigkeit suggeriert, zeigt sich bei genauerer Betrachtung, dass dieser Schein trügt.
Der offiziell vermeldete „Rückgang“ errechnet sich lediglich daraus, dass große Gruppen erwerbsloser Personen von der offiziellen Statistik einfach nicht mehr mitgezählt werden. Im April diesen Jahres fielen in Essen insgesamt 11.203 Personen als aus der offiziellen Statistik. Diese Angaben finden sich in der Statistik der Bundesanstalt für Arbeit unter dem Punkt der so genannten „Unterbeschäftigung“.
So wurden im April diesen Jahres 3.910 Personen allein deshalb nicht mitgezählt, weil sie 58 Jahre und älter sind (zum Vergleich: Dies waren im April 2013 „nur“ 1.949 Personen). Diese Zahl dürfte in den kommenden Jahren aufgrund der demographischen Entwicklung weiter ansteigen, da die geburtenstarken Jahrgänge 1955-1969 peu á peu aus der offiziellen Statistik rausfallen werden.
Problematisch ist, dass die Entwicklung in Essen erneut gegenläufig zum Bundestrend ist: Während bundesweit die Erwerbslosenzahl inklusive der als „unterbeschäftigt“ geltenden Personen um -4,31 Prozent (im Vergleich zum Vorjahresmonat) zurückgegangen ist, hat Essen erneut einen (leichten) Anstieg zu verzeichnen. Dies liegt vor allem an der Zahl der „Unterbeschäftigten“, die in Essen um 10,04 Prozent deutlich gestiegen ist.
Festzuhalten bleibt: 1. Der offiziell vermeldete „Rückgang“ der Erwerbslosigkeit in Essen ist keiner. 2. Die offiziell vermeldeten Zahlen verschleiern die besonderen Probleme des Arbeitsmarktes in Essen.
Zur
Autor:Jörg Bütefür aus Essen-West |
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