"Die Bärendelle lebt" - Bürgerversammlung zur Bärendelle in Frohnhausen

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Über 100 Menschen aus Frohnhausen nahmen an der Bürgerversammlung am 17. September in der Apostelkirche teil. Darunter waren einige Vertreter der Bezirksvertretung West von SPD,CDU und LINKE. Am Ende gab es eine große Einigkeit, dass ein soziokulturelles Bürgerzentrum in der Bärendelle für Jung und Alt eine notwendige und wünschenswerte Zielsetzung ist.

Die Versammlung begann mit einer kurzen chronologischen Vorstellung der Ereignisse durch Olaf Tucholski (Sozialarbeiter).
21.7. Besetzung des Gebäudes durch das sogannte „Plenum“
24.7. am frühen Morgen um 5.30h massiver Polizeieinsatz. Mit einer Hundertschaft Polizei, einer Hundestaffel und einem Panzer wurde die Bärendelle geräumt, nachdem mit Motorsägen die Türen aufgeschnitten wurden. Anwohner kritisierten diesen Einsatz der Polizei einhellig.
1.8. 180 Unterschriften für die Erhaltung des Gebäudes wurden gesammelt
3.8. Eindrucksvolle Solidaritätsdemonstration durch Frohnhausen
7.8. Gründung der Bürgerinitiative mit jetzt 10 Vorstandsmitgliedern
19.8. Beginn der Räumung, besser Zerstörung der Inneneinrichtung wie Santäreinrichtung, Küche, Wasserzufuhr usw, um bloß eine 2. Besetzung zu verhindern und Tatsachen zu schaffen.
Eine Bitte der BI zu einem „Dialog“ mit der Stadt wurde abgelehnt und auf die Verwaltung verwiesen. Diese wiederum verwies auf die Stadt.
6.9. Gespräch mit einem Vertreter der Stadtverwaltung, der ausdrücklich die Presse und die BV III auslud.

Dann folgte auf der Bürgerversammlung eine Konzeptvorstellung für ein „Soziokulturelles Zentrum“ durch Anke Dussmann, Anwohnerin der Bärendelle und ebenfalls Mitstreiterin ersten Stunde.
In Essen gibt es bis dato vier solcher Zentren - Zeche Carl in Altenessen, das Grend in Steele, das Bürgerhaus Ost in Steele und der Treff in Altendorf. Es geht um ein offenes Zentrum für alle Bürger. In Frohnhausen wohnen 4500 Kinder und Jugendliche, der Stadtteil ist wie Altendorf oder Holsterhausen von Armut bedroht. Die Vorstellung der BI ist, Sponsoren zu suchen, zu überzeugen, Eigenleistungen bei der Renovierung zu erbringen durch ehrenamtliche Arbeit und einen Förderverein zu gründen.

In der anschließenden Diskussion erklärten Anwohner und Eltern, dass sie es für Kinder für notwendig halten, dass die Freizeitmöglichkeiten in Frohnhausen ausgebaut werden. Die Weststadthalle sei nicht geeignet für Jugendliche und kostet teures Geld. Janina Herff/LINKE verweist zur Recht auf die kritikwürdige Schließung der Papestraße.
Klaus Persch/Bezirksvorstand der SPD versuchte ihr barsch und ohne Wortmeldung in die Parade zu fahren mit dem ausgrenzendem Einwurf, dass sei eine Bügerversammlung und keine politische Veranstaltung.
Moderator Tucholski bremste diese undemokratische Ausgrenzung und stellte klar, dass jede Unterstützung willkommen ist im Interesse der gemeinsamen Sache.
Dass bei Persch eine möglicherweise eine antikommunistische Ausgrenzung eine Rolle spielt, zeigt sich in seinem späteren Beitrag, dass viele aus der linken "Ecke" gesprochen hätten. Das sich die SPD mit dem Ausgrenzungsversuch selber in eine Ecke bewegt, machte die Versammlung deutlich.
Als "eingeborener Frohnhauser“ und Vertreter der MLPD erklärte ich, dass es schon seit Jahren eine Aufgabe ist, dass Jugendliche mehr Freizeit- und Sportmöglichkeiten im Stadtteil bekommen, und dass das Bürgerzentrum Bärendelle eine unterstützenswerte Sache ist. Außerdem verurteilte ich den Polizeieinsatz auf schärfste, der gegen unsere Jugendlichen gefahren wurde.

DKP und SDAJ erklärten ebenfalls die Dringlickeit eines solchen Zentrums, da Räume für eine kulturelle und politische Jugendarbeit fehlen. Rudi Weißmann, ebenfalls Frohnhauser und Mitglied im Bündnis Essen steht AUF :
"Wie oft muss ich zur Zeche Carl oder ins Grend gehen, um Kultur zu erleben. Wenn ich dann am Sonntagabend zurück möchte, bin ich auf den miserablen ÖPNV angewiesen. Wir brauchen endlich so was bei uns im Stadtteil. Ich bin schon einige Mal an der Bärendelle vorbeigekommen und habe mir eine solche Einrichtung genau dort gewünscht. Ich freue mich über die Arbeit der BI, würde auch, wenn meine Kräfte das erlauben, da mitwirken. Finde aber, dass die BI noch etwas zu brav vorgeht. Da muss mehr Druck gemacht werden, natürlich auch mit noch mehr Aktiven. Wir haben mit der Immeo-Mieterinitiative gute Erfahrungen gemacht, haben ein Mietrecht für über 65-Jährige und 10 Jahre Wohnrecht bei einem Wohnungsverkauf erkämpft."
Jens vom Jugendverband Rebell: "Ich muss für unsere Arbeit mit den Rotfüchsen jedes Mal nach Altendorf in den Treff. Wir brauchen so was auch hier. Außerdem soll Herr Gabriel, der (Dorf) Polizist, der mich früher immer zur Schule begleitet hat, und der auch heute hier ist, mal was zu dem Polizeieinsatz sagen!"

Herr Gabriel erklärte daraufhin die aus seiner Sicht zu beurteilende Unangemessenheit des Einsatzes, während andere diesen Einsatz zu Recht in Gänze verurteilen. Herr Gabriel kann sich aber auch eine Unterstützung solch einer Einrichtung vorstellen. Auch Pfarrer Sonnerberg vom Apostelhaus erklärte sich gegen Ende der Versammlung bereit, dieses Anliegen zu unterstützen, nachdem ein konkretes Nutzungskonzept der BI wird vorgestellt von Chris Stauer, auch in Frohnhausen lebend.

Wie weiter?
1x wöchentlich trifft man sich Sonntagsabends um 17h im Park an der Bärendelle
1x monatlich soll ein Bürgertreffen stattfinden
über Internet kann man die gesamte PP-Präsentation der BI bestellen

Autor:

Horst Dotten aus Essen-West

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