Der Fall Hinz: ein „Skandal“ zum Fremdschämen
Drei Stimmen von CDU-Wählern reichten für Matthias Hauer, um sich gegen SPD-Kandidatin Petra Hinz bei der Bundestagswahl im Wahlkreis 120 durchzusetzen.
Nachdem schon gefordert wurde, die Stimmen noch einmal nachzählen zu lassen, gibt‘s nun ein weiteres Kapitel, das amüsieren kann: Weil eine Wahlvorsteherin in Frohnhausen verschlafen hatte, konnte das Wahllokal nicht pünktlich um 8 Uhr, sondern erst rund 30 Minuten später geöffnet werden.
Ein Beisitzer machte den „Wahl-Skandal“ nun öffentlich: Hätte Petra Hinz das Rennen gemacht, wenn nicht ein paar verärgerte Frühwähler wieder tatenlos hätten von dannen ziehen müssen?
So ein Schwachsinn! - Möchte man an dieser Stelle lautstark rufen.
1. Wer stürmt denn bereits am Sonntag um 8 Uhr das Wahllokal, um seine Stimme abzugeben? Gibt‘s da etwa ein Geschenk für die ersten 100 Wähler?
2. Die Wahlvorsteherin im Tiefschlaf ist zwar peinlich, aber noch kein Grund, gleich eine Wahlwiederholung zu fordern.
Denn: Wer nicht ein paar Minuten warten kann, bis das verschlossene Wahllokal endlich geöffnet wird - oder einfach später noch einmal vorbeischaut - dem kann sein wertvolles Wahlrecht wohl nicht so wichtig gewesen sein. Chance vertan.
Es ist schon zum Fremdschämen, dass die SPD das Wahlergebnis nicht einfach so wie ermittelt akzeptieren mag.
Zumal: Petra Hinz wird - dank Landesliste - die Interessen des Essener Süd-Westens auch in den nächsten vier Jahren im Bundestag vertreten. Man mag sich gar nicht vorstellen, welche schrägen Argumente wohl noch auf den Tisch gekommen wären, wenn die drei Stimmen das politische Aus für die Kandidatin bedeutet hätten...
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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