Denkmalwürdig oder nicht, dass Krupp Krawa Verwaltungsgebäude?

Lang ist es her, als die letzten Lastkraftwagen die den Markennamen Krupp trugen, durch das Ein- und Ausgangstor ihre Produktionsstätte in der Husmannshofstraße in Altendorf verließen.
Von 1919 bis 1969 stellte die Fried. Krupp Motoren- und Kraftwagenfabriken Nutzfahrzeuge, Lastkraftwagen, Muldenkipper und Omnibusse her. Das Werksgelände erstreckte sich auf Teilgebiete des heutigen Krupp Park und umfasste das Areal zwischen Dickmann-, Husmannshof-, Helenen- und Pferdebahnstraße. In den Fabrikations- und Lagerhallen sowie in dem Verwaltungsgebäude an der Husmannshofstraße 10, arbeiteten bis zur Abwicklung des Betriebes im Jahr 1974 Generationen von Frauen und Männer aus Essen.
Von der einst modernen Produktionsstätte übrig geblieben ist, die großflächige Fertigungshalle (heute Verkaufsmarkt Real) und das leer stehende Bürogebäude an der Husmannshofstraße. Bei dem mehrstöckigen Gebäude handelt es sich um eines der wenigen noch in Essen vorhandenen Krupp'schen Zentralverwaltungsgebäude. Damals wurde von dort aus, dass weltweit operierende Unternehmen Krupp Kraftwagenfabriken gelenkt.
Vor dem Hintergrund der Diskussion um die Denkmalwürdigkeit des Essener Hauptbades, des ehemaligen Berufskolleg Holsterhausen und des Jugendzentrums sollte der LVR, nach Ansicht von Bernd Schlieper vom ESSENER BÜRGER BÜNDNIS, vorsorglich prüfen, ob das Verwaltungsgebäude erhaltenswert ist. Auch wenn das Planungsstadium für den Bereich schon weit vortgeschritten ist, ein neues Wohnquartier soll gebaut werden und für die Parkfläche des Real Marktes sieht der Bebauungsplanentwurf vor, Einzelhandel, Büro- und Dienstleistungsnutzungen sowie Gstronomie.
"Es wird zwar noch einige Zeit dauern, so Bernd Schlieper aus Altendorf, bis der Bagger mit der Abrissbirne in der Husmannshofstraße anrückt, aber die Denkmalpfleger des Landschaftsverbandes Rheinland haben in der Vergangenheit so manches Gebäude zur Überraschung der Planer und Politik, zum Industriedenkmal erklärt".