Chancen der Demokratie: Neuauflage Kommunalwahl
Die Mehrheit der Wähler hat sich gegen eine „Ertüchtigung“ - welch‘ ein abstruses Wort - der Messe Essen ausgesprochen. Jetzt also gilt der Blick nach vorne, um den Messe-Standort mit alternativen Konzepten fit für die Zukunft zu machen.
Ganz spannend ist es jedoch, auch einmal genauer zu schauen, in welchen Stadtteilen wie gewählt wurde.
Auffallend: In Frohnhausen gab‘s zwar mit 20,8 Prozent eine mäßige Wahlbeteiligung (gesamt 28,8 Prozent), aber mit 55,4 Prozent fiel das Votum gegen die Messe-Pläne deutlich aus (gesamt 50,4 Prozent).
Überhaupt: Der gesamt Essener Westen, der einwohnerstärkste Bereich der Stadt, stimmte geschlossen gegen das 123-Millionen-Euro-Paket.
Vielleicht war das auch eine kleine Rache dafür, dass der Rotstift in der Vergangenheit immer wieder gerne dort angesetzt wurde (Beispiele: Nöggerathbad, Oase, Jugendzentrum Papestraße) und mit Bürger-Interessen erstaunlich gleichgültig umgegangen wird (aktuelles Beispiel: Bärendelle).
Das bleibt - auf die Dauer und selbst in Stadtteilen, die (bislang) nicht sonderlich durch Bürger-Beteiligung aufgefallen sind - langfristig nicht völlig ungestraft.
Allein das Westviertel und Altendorf überraschen: Mit 11, bzw. 13 Prozent Beteiligung beim Bürgerentscheid zeigten sich die Einwohner erstaunlich uninteressiert am politischen Messe-Geschehen.
Schade. Da geht noch was, um die vielfältigen Möglichkeiten der Demokratie zu nutzen.
Eine neue Chance dafür gibt‘s schon bald - bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014. Dann werden die Karten für Rat und Bezirksvertretung neu gemischt.
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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