Pflege, Behandlung statt Tötung - Schilder markieren Tod-geweihte Bäume
Baumschützer schreiten zu Taten

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Dieser Baum wird gefällt: Ein Kirschbaum - Freund von den Kleinen wie Großen. Schattenspender, 63 Lenze - er überstand mit kleinen Narben gar den Zweiten Weltkrieg!
Foto: Schattberg
hochgeladen von Ingrid Schattberg

Westpark, Essen-Frohnhausen. Im Frühjahr lockte er mit einem rosa Blütenmeer - im Sommer mit roten Früchten - im Herbst steht er jetzt noch voll im Saft mit bunten Blättern! Kommen Sie vorbei! Ein Kirsch-Prachtbaum direkt am Kinderspielplatz. Bald zerhackt, zu Spänen gehäckselt... Pures Entsetzen bei Stefanie Norden, Mitglied Parents for Future. Sie weist auf einen Zettel: 63 Jahre alt, Durchmesser 63, Kirsche Vital; visuell tree assesment. Stadt-Klartext: Fällen! Moment!

Der Kirschbaum überstand den Zweiten Weltkrieg. Klar, stolz trägt er seine vernarbte Wunden. Ein Grund, dass die Stadt Essen dem Jahrzehnte gut gedienten Baum quasi nun den Sägetod gibt - anstatt ihn zu behandeln?

Pure Empörung bei Stefanie Norden jetzt im Westpark und Frauen, deren Kinder, Enkel in der anliegenden KiTA Schwedenheim voll Wonne im Sommer bei Hitze – mit Schatten vom Kirschbaum - auf dem Spielplatz tobten. „Wir sind mit der Fäll-Liste durch Frohnhausen gegangen. Da stehen Adressen drauf, die gibt es überhaupt nicht!“

Kruppgürtel hat einen wunderschönen Spielplatz! Nicht nutzbar! Warum?
Nadine Dankert, Oma eines Spielplatzkindes, orakelt: „Jetzt wird es wohl Mode, dass Spielplätze keine Baumbepflanzung haben dürfen. Kinder müssen in der Hitze spielen. Beispiel Kruppgürtel mit einem wunderbaren Spielplatz, nicht nutzbar! Rundherum kein Baum, kein Schatten; kein Sonnensegel...“
Jessica Bartel, Mutter von zwei Kindern: „Man kann den Kleinen doch nicht im Sommer zumuten Mützen zu tragen – der Kopf wird dadurch noch heißer.“
Sarah Maschewski bestätigt: „Kinder nutzen den Westpark täglich, weil er einer der wenigen ist mit Schattenflächen und Baum-Artenvielfalt. Wo ist der Kirschbaum krank? Wir fordern, dass die Bezirksvertretung Bürger informiert, bevor sie die Fäll-Liste verabschiedet. Eine Frechheit, dass so viele Bäume gefällt werden.“

Fällung erzeugt einen Teufelskreis
Christina Weiß eindringlich: „Die Stadt muss jeden Baum erhalten. Denn Bäume sind die Einzigen, die Hitze lindern wenn in den kommenden Jahren Menschen Schatten und das Grün brauchen. Durch Fällung entsteht ein Teufelskreis. Durch extreme Hitze entsteht Vitalitätsminderung mit Pilzbefall. Dann werden die Bäume gefällt! Es entsteht noch mehr Hitze.“
Innige Bitte von Ute Jonetat. „Dass die Gutachter ihr Augenmerk mehr auf Pflege und Rettung der Bäume legen. Motto: Wie kann man die Bäume erhalten!“