Altendorf-Visite - Essener Stadtteil im Umbruch

Befremdet manche Einheimische
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Hinsichtlich des Essener Stadtteiles Altendorf wird nicht selten eine Überfremdung beklagt, die sich angesichts der Niederlassung von nichtdeutschen Gewerbetreibenden bzw. Geschäften scheinbar auch in deren ausufernder Anzahl niedergeschlagen hat.

Rund ein Drittel der Einwohner in Altendorf sind Nichtdeutsche, von denen nur etwa die Hälfte Türken sind. Die Meisten sind Nichtchristen und bekennen sich zum Islam. Sowohl kulturell wie auch durch den Glauben bedingt pflegen diese Mitbürger andere Ernährungs- und auch Kleidungsgewohnheiten. Ihre Lebensmittel kaufen sie mit Vorliebe bei Landsleuten oder Glaubensbrüdern, denen sie vertrauen - und nicht bei deutschen Gewerbetreibenden, die mit den angestammten Gebräuchen und Notwendigkeiten nicht vertraut sind.

Insofern ist zu verstehen, dass wie in anderen Stadtteilen und Städten ein sehr spezielles Nachfragepotential entstand, das dann durch die Gründung entsprechender Einzelhandelsunternehmen in nichtdeutscher Hand befriedigt wurde.

Auffällig in Altendorf ist allerdings die große Anzahl von Spielhallen sowie Call-Shops, die besondere oder besonders preiswerte Kommunikationsmöglichkeiten für den Kontakt mit den Herkunftsländern anbieten. Auffällig sind zudem die nicht seltenen Streitereien, die - auch nicht selten wie im Jahre 2012 zu Heiligabend - sogar mit Messern ausgetragen werden.

Da mag es den alteingesessenen Bürgern schon etwas unheimlich zumute werden. Doch darf man ihnen unter Umständen vorwerfen, dass sie sich um wirklich geeignete Integrationsmöglichkeiten und -maßnahmen - entsprechend der Hilflosigkeit in der Politik - zu wenig gekümmert haben. Hinzu kommt, dass bei den Nichtdeutschen selbst in dritter Generation oft - entgegen allen offiziellen Beteuerungen - eine ausgesprochene Abneigung gegen eine Integration in die deutsche Gesellschaft zu beobachten ist, wie sie beispielsweise vor sehr vielen Jahren die zugewanderten Polen geschafft haben. Dass die daraus erwachsenden Probleme sich in naher Zukunft entschärfen werden, ist nicht anzunehmen, weil insbesondere ein entsprechender gesetzlicher Druck, den Nachwuchs der Nichtdeutschen durch geeignete vorschulische Einrichtungen zusammen mit deutschen Kindern auf einen aussichtsreichen Bildungsweg vorzubereiten, völlig fehlt.

Kommerziell sind weitere Verschiebungen der Käuferströme von und zu bestimmten Stadtteilen zu erwarten, weil neue und attraktivere Fachmarktzentren umso mehr Anziehungskraft ausüben, wie in den Bereichen mit dem alten kleinen Einzelhandel weiteres Geschäftssterben um sich greift. In den Lücken werden sich dann gern nichtdeutsche Unternehmer niederlassen, um die Vielfalt der Angebote für ihre Landsleute zu komplettieren. Zu den "Landsleuten" lassen sich weitgehend auch die Nachkommen der dritten und bald auch vierten Generation der Zuwanderer zählen.

Ein Video dazu:

Autor:

Manfred Schuermann aus Essen-Ruhr

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