Zwischen Umweltpreis und Toiletten-Häuschen
Da hätte die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung III Essen-West dem Gemeinschaftsgarten in Altendorf, genannt: Lorengarten, doch fast einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Gemeinschaftsgärten liegen voll im Trend, besonders in Zeiten der Grünen Hauptstadt. Ein Titel, den sich Essen für das Jahr 2017 sichern konnte.
Doch dann das: Die CDU-Fraktion lehnt den Altendorfer Gemeinschaftsgarten ab. Begründung: Weder Stromanschluss noch Toiletten seien dort vorhanden und nutzbar.
Zum Glück wurde die Fraktion mehrheitlich von der Bezirksvertretung III überstimmt: Es darf gegärtnert werden.
Der Gemeinschaftsgarten ist nun mal keine Kleingartenanlage. Und selbst dort gibt‘s nicht zwingend Wasser, Strom und Toiletten.
Gemeinschaftsgärtner müssen kreativ sein und im besten Fall auch die Nachbarschaft mit einbinden.
Das dies funktionieren kann, beweist zum Beispiel der Gemeinschaftsgarten Siepental, der schon vor geraumer Zeit als erstes Projekt der Initiative Transition Town an den Start ging.
Und u. a. auch dafür mit dem Umweltpreis 2014 der Stadt „Essen gestaltet Lebensqualität“ ausgezeichnet wurde.
Amüsante Bemerkung am Rande: Ganz eng mit dem Umweltpreis verbunden sind die Stadtwerke Essen. Und die hätten wohl kaum einen Preis vergeben, wenn Anschlüsse für Wasser, Strom und Toiletten bei den Gemeinschaftsgärten ein zwingendes Muss wären. Schließlich sind die Stadtwerke vom Fach. Wobei: Zumindest ein Mitglied der BV im Westen eigentlich auch...
Lesen Sie dazu auch diesen Beitrag von Ingrid Schattberg.
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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