Haubentaucher
Zierde der Gewässer
Mit seinen schwarzen verlängerten Kopf- und Nackenfedern, die bei Erregung aufgerichtet werden können, den kastanienbraunen Ohr- und Wangenfedern, dem weißen Streif um das Auge und dem hellen Hals- und Brustgefieder gehört der Haubentaucher in seinem Prachtkleid zu den schönsten einheimischen Wasservögeln.
Insgeheim hatte ich darauf gehofft, die eindrucksvollen Balzrituale dieses Lappentauchers fotografieren zu können. Doch der Haubentaucher in den Saarner Ruhrauen war leider noch solo unterwegs, obwohl die Brutperiode in günstigen Jahren schon im März beginnen kann.
Fast so eindrucksvoll wie die Balz ist die Jungenaufzucht des Fischjägers, die ich im letzten Hochsommer am Baldeneysee beobachten konnte. Ein Elternteil trägt die gestreiften Jungvögel auf dem Rücken und taucht teilweise sogar mit ihnen ab. Die Jungen sind mit ihrem Gefiedermuster vor dem Hintergrund der Wellen und den Schilfstauden zwar gut getarnt, doch der Körperkontakt zu einem Elternteil bietet ihnen zusätzlich Sicherheit. Auf einem Foto sieht man recht deutlich, dass die Beine (nicht nur) bei den Jungvögeln ganz am hinteren Ende des Körpers ansetzen, was fürs Schwimmen und Tauchen zwar optimal ist, eine Fortbewegung an Land aber sehr erschwert.
Früher wurde der Haubentaucher als Fischräuber verfolgt. Da der Fischjäger die 200 gr Fischfleisch, die er täglich benötigt, größtenteils aus wirtschaftlich wertlosen Oberflächenfischen bezieht, gibt es keinen Grund, in ihm einen Nahrungskonkurrenten ztu sehern.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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