Turmfalkenbrut (?) im 3. Jahr
Willkommene Ablenkung
So lässt man sich gerne ablenken! Eigentlich sollten die vielen Sonnenstunden in den letzten Tagen von mir dazu genutzt werden, den Garten für die neue Saison zu vorzubereiten. Doch so richtig kam ich nicht dazu, die Freiflächen zu säubern und alte Brombeerranken zurückzuschneiden, denn keine 10 Meter entfernt vernahm ich die altbekannten Laute der Turmfalken, die schon 2020 und 2021 einen Strommast an der Gartengrenze ausgewählt hatten, um dort ihre Jungen groß zu ziehen.
So früh hatte im Jahr ich eigentlich nicht mit ihnen gerechnet. Ähnliche Aufnahmen wie jetzt hier gezeigt, entstanden in den Vorjahren erst Ende April/ Anfang Mai.
Ob es das gleiche Paar wie in den letzten beiden Jahren ist, das an dem Strommast so großes Interesse zeigt, kann natürlich nicht garantiert werden. Auf jeden Fall waren es die gleichen Töne, die die beiden Greife von sich gaben, wenn sie sich dem Mast näherten und sich ihre gegenseitige Zuneigung bezeugten.
Das Vorgehen ist dabei stets das Gleiche. Einer der beiden erwartet den Partner geduldig auf einem benachbarten Mast. Sobald dieser erscheint, kann man das Paar nicht mehr überhören. Und auch zur Kopulation kam es schon so früh im Jahr. Meist lösen sich die beiden am Horst kurz ab. Ob sie dabei die Brutunterlage noch ausbessern oder ergänzen, konnte ich nicht beobachten. Bleibt zu hoffen, dass sie auch in diesem Jahr bald wieder ihre Beute hier einfliegen.
Bisher hatte ich die Falken nur mit Mäusen und jungen Ratten am Mast gesehen, doch vor zwei Tagen schlug einer der beiden Vögel tatsächlich eine erwachsene Taube. Leider hatte ich auf meiner Hunderunde nur das Smartphone dabei, so dass ich den Beutezug nur durch eine unscharfe Handyaufnahme dokumentieren konnte.
Hoffentlich hält mich das Falkenpärchen in den nächsten Wochen noch häufiger von der Gartenarbeit ab. Ordung im Garten wird sowieso überberschätzt. Ein paar wilde Ecken schaden da nicht ! :-))
Für den Turmfalken empfinde ich inzwischen so wie Alfred Brehm: " Sein häufiges Vorkommen gibt jedermann Gelegenheit, ihn zu beobachten. Wer dies tut, wird ihn lieb gewinnen."
Das mit der Häufigkeit mag sich in den letzten 150 Jahren etwas verändert haben. Immerhin gibt es noch 5000-7000 Falkenreviere in NRW. Von seiner etwas rauen Liebenswürdigkeit hat dieser elegante Greifvogel jedoch nichts eingebüßt.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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