Waldrapp
Wiederansiedlung eines in Mitteleuropa ausgestorbenen Vogels

Altvogel
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Am 20.11.2019  hat Horst Schwarz aus Witten ein Foto des Waldrapps im Lokalkompass veröffentlicht.

Foto des Waldrapps von H.Schwarz

Das Foto hat mich angeregt, an dieser Stelle einen Bericht über das aufwendige Wiederansiedlungsprogramm dieses mehr als seltenen Vogels zu schreiben.

Der Waldrapp ist eine Ibisart.  Er wurde  früher so stark bejagt,dass er  bereits vor 400 Jahren in Mitteleuropa ausgestorben ist. Er gilt als einer der seltensten Vögel der Welt.

Nur in Marokko existiert noch eine Kolonie von weniger als 500 Tieren, darunter ca.  120 Brutpaare.
Allerdings konnten in  Zoos und Tierparks mehr als 2000 Vögel nachgezogen werden. Ich hatte im Spätsommer die Gelegenheit, einige wenige Fotos zu machen, war mir aber zu diesem Zeitpunkt  nicht im Klaren darüber,welche Seltenheit  ich da vor der Linse hatte und welche Anstrengungen unternommen werden, die Art wieder anzusiedeln.
Zur Zeit laufen an 2 Standorten in Süddeutschland und in Salzburg  aufwendige Wiederansiedlungsprojekte, die den Waldrapp bei uns in Mitteleuropa wieder als Zugvogel heimisch machen sollen.
Vögel aus österreichischen Tierparks werden in Überlingen trainiert, einem Ultraleichtflugzeug zu folgen. Dieses führt sie in 5-8 Tagesetappen über die Alpen, um den jungen  Rappen, die ja das natürliche Zugverhalten verlernt haben, den Weg in ihr  Winterquartier in der Toskana zu weisen, in der Hoffnung, dass die Vögel den Weg im nächsten Jahr selber finden.  Wie faszienierend und aufwendig dieses weltweit einmalige Projekt ist, zeigen die kurzen Filme, die man unter den angefügten Links findet.

Flugunterricht für den Waldrapp

Waldrapp- Vogel der Herzen 2018


Vielleicht wächst durch solche Projekte die Sensibilität in der Bevölkerung und bei den Verantwortlichen, sodass das Artensterben, von dem  noch viele andere einheimische Vogelarten bedroht sind,gestoppt werden kann.
Was einmal weg ist ,ist für immer weg und es ist unendlich schwierig bis unmöglich, dies rückgängig zu machen.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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