Besuch des Naturwildparks Granat bei Haltern
Wer hat Angst vorm "bösen" Wolf?

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Ihrem Blick kann man sich nicht entziehen.Wer einem Wolf einmal in die Augen geschaut hat, wird der Faszination dieser intelligenten Tiere für immer erlegen sein. Obwohl der Wolf auch nach NRW  zurückgekehrt ist, hat man im großzügig gestalteten Naturwildpark Granat bei Haltern am ehesten die Gelegenheit, Isegrim, wie er früher genannt wurde, leibhaftig zu beobachten. Die Wölfe,  auf die man dort trifft, sind Handaufzuchten.
In dem sehenswerten  Naturwildpark sind auch die beigefügten Wolfsportraits  entstanden.

Entwicklung des Wolfsbestandes
150 Jahre lang galt der Wolf bei uns als ausgestorben, ehe in den 90er Jahren die ersten Wölfe über die Oder wieder den Weg auf deutsches Gebiet fanden. Nach letzten Schätzungen leben inzwischen etwa 275 erwachsene Tiere in Deutschland (105 Rudel, 24 Paare und 13 sesshafte Einzeltiere).
Auch in NRW hat der Wolf wieder Einzug gehalten. Als Wolfsgebiete gelten hier   das  Hochsauerland, der Rhein-Sieg-Kreis und - ganz in der Nähe - die Wälder um Schermbeck sowie die  Kreise Coesfeld und Recklinghausen.

Koexistenz zwischen Mensch und Wolf
Konflikte zwischen Mensch und Wolf hat es schon immer gegeben. Die  Fabeln Äsops und auch die Märchen der Gebrüder Grimm zeugen von diesem belasteten Verhältnis. Aber auch moderne "Märchenerzähler" lassen keine Gelegenheit aus, den schlechten Ruf der Wölfe zu fördern.  Auch vor Fake News wird dabei nicht zurückgeschreckt.  Für Menschen gefährliche Wolf-Hund-Hybriden würden die  Sicherheit von Wanderern  bedrohen, Weidetiere in großer Zahl würden nach Wolfsrissen qualvoll verenden usw.. Und schon werden wieder Abschüsse  gefordert.
Tatsache ist aber, dass die meisten Wolfsrudel eher unauffällig sind. Nach in der Lausitz ermittelten Zahlen ernähren sich die Wölfe dort zu 96% von Rehen, Hirschen und Wildschweinen. Nutztiere machen nur 1% ihrer Beute aus. Trotzdem gilt es, Lösungen für eine Koexistenz von Weidetieren und Wölfen zu entwickeln. Ein effektives Wolfsmanagement mit der finanziellen Förderung von wolfssicheren Zäunen und Herdenschutzhunden gehört ebenso dazu wie die sachliche Aufklärung der Bevölkerung über den Wolf und seine Lebensweise.

Die Weisheit der Wölfe
Nur was man kennt und schätzt wird man auch schützen wollen.
Zur Aufklärung über das Leben und Wesen des oft verkannten und verleumdeten Wolfes trägt sicher auch  das fantastische Buch von Elli H.Radinger bei.

Elli H. Radinger: Die Weisheit der Wölfe (Wie sie denken,füreinander sorgen- Erstaunliches über das Tier, das dem Menschen am ähnlichsten ist), München 2017, 288 Seiten

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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