Knabenkraut, Pyramidenorchis
Vom Zauber der Orchideenwiesen
Den Standort einer Orchideenwiese wird man wahrscheinlich lebenslang im Gedächtnis behalten. Die heimischen Orchideen sind nämlich nicht nur sprichwörtlich selten, sondern bei näherer Betrachtung auch wunderschön.
Im letzten Urlaub stieß ich bei Wanderungen gleich auf zwei neue Standorte. Der erste befand sich an einem Waldrand, an den auch ein Getreidefeld grenzte. Zwischen Wanderweg und Feld befand sich ein etwa 20 Meter breiter Streifen, auf dem hunderte von Orchideen blühten. Zum Glück verhinderten einige Büsche den direkten Blick auf die Orchideenwiese, so dass sie für Moutntain-Biker und Jogger vermutlich unsichtbar blieb.
Die pinken und violetten Blüten hoben sich wunderschön von der Wiese ab, auf der sie standen. Ob es sich angesichts des Variantenreichtums der Blüten ausschließlich um das Gefleckte Knabenkraut handelte, weiß ich nicht, denn dieses hat eine Schwesternart, das Fuchssche Knabenkraut, dem es nicht nur zum Verwechseln ähnlich sieht, sondern mit dem es auch noch Hybriden bildet, wenn beide auf einer Wiese vorkommen.
Ich beschränkte mich darauf, die Pflanzen vom Wegrand bzw. vom Rand der Wiese zu betrachten und setzte für die Fotos nur das Teleobjektiv ein.
Das gefleckte Knabenkraut mag es hell und feucht.. Dünger und Gülle lassen es dagegen sofort verschwinden. Auch ist wichtig, dass Naturfeunde/innen solche Orchideenwiesen vor Verbuschung schützen. Die Wiesen dürfen nicht vor Juli/August gemäht werden, damit die Orchideen noch ihre 100 000 (!) Samen ausbringen können.
Die zweite Orchideenwiese war viel kleiner und umfasste nur etwa 30-40 Pflanzen. Sie befand sich an einer Straßenböschung in unmittelbarer Nähe einer Rheinüberführung an der deutsch-französischen Grenze. Dort war es viel trockener und der Boden am Hang viel magerer. Wahrscheinlich wuchs dort die Pyramidenorchis bzw, Pyramiden-Hundswurz.
Sie ist - wie alle heimischen Orchideenarten - streng geschützt.
Orchideen auszugraben, um sie im heimischen Garten anzusiedeln ist aber nicht nur verboten, sondern bringt auch nichts, da besonders die jungen Orchideen die Symbiose mit einem bestimmten Pilz benötigen, um sich zu ernähren.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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