Am frühen Morgen fast alleine im Park
Vom Reiz des Spätsommers
´Jede Jahreszeit hat ihren Reiz´, sagt man oft leichtfertig. Doch gleichzeitig haben wir alle unsere Lieblingsjahreszeiten.
Im Spätsommer kommen für mich allerdings viele Dinge zusammen. So wie heute Morgen im Grugapark.
Mit 16 Grad war es um 7 Uhr noch frisch. Allerdings handelte es sich um eine Kühle der angenehmen Art. Es war windstill. Fast wie an einem Sommerabend, den man nach der Tageshitze so gerne genießt.
Die Gewässeroberflächen im Grugapark waren spiegelglatt. Ein Traum für alle Hobbyfotograf(inn)en.
Das erste Sonnenlicht ließ die Tautröpfchen auf den Gräsern und Blüten glitzern wie winzige Edelsteine. Gleichzeitig standen noch Nebelschwaden über den Freiflächen.
Den Übergang zwischen Sommer und Herbst mekte man auch den Pflanzen an. Während sich die Blütenpracht der Wildblumenwiesen ein letztes Mal gegen das nahende Ende der Vegetationsperiode stemmte, verfärbten sich schon viele Blätter oder trudelten bereits zu Boden. Die Obstgehölze trugen reichlich Früchte. Äpfel und Wein waren erntereif.Der Gemüsegarten war z.T. schon abgeerntet.
Die Tierwelt schien noch zu schlafen. Am Einflugloch der Bienenstöcke war nichts los. Im Schaukasten des Bienengartens konnte man beobachten, dass die emsigen Nektar- und Pollensammlerinnen noch reglos kopfüber zum Kurzschlaf in den Waben hingen.
Keine Wegbiegung im Park, wo sich einem danach nicht neue Eindrücke und Stimmungen aufdrängten. Nur wenige Meter und man durchstreifte eine neue Vegetationszone und andere Pflanzengesellschaften begleiteten einen. Eine Länderreise noch vor dem Frühstück. Und hätten die Kaffeebohnen in einem der Mustergärten mich nicht daran erinnert, dass man zu Hause auf die Brötchen wartete, hätte ich zeitvergessen noch lange durch den Grugapark schlendern können.
Obwohl ich mir dieses Vergnügen des Parkbesuchs am frühen Sonntagmorgen einige Male im Jahr gönne, verläuft jeder Besuch anders. Auch nach vielen Besuchen tun sich immer noch neue Perspektiven und Fotomotive auf.
Und das, ohne auf andere Besucher*innen zu stoßen. Na ja. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass selbst die Bäume mich beobachteten (s. Bild). :-))
Das frühe Aufstehen am Wochenende mag nicht jedermanns Sache sein. Aber es lohnt sich- besonders im Spätsommer.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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