Rötelmaus
Überträger/in der Hantaviren

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Die Rötelmaus, auch als Waldwühlmaus bekannt, ist das wahrscheinlich häufigste Säugetier Deutschlands. Als ich sie im letzten Jahr auf unserer Terasse entdeckte, habe ich mich anfangs über den possierlichen kleinen Nager gefreut. Auch dass sie sich ausgerechnet mein Hochbeet als Wohnstätte ausgesucht hatte, störte mich nicht.

Doch dann las ich in der Badischen Zeitung und später auch im Netz, dass die Rötelmaus der größte Verbreiter des Hantavirus ist. Im ersten Halbjahr 2019 gab es allein in NRW 460 gemeldete Ansteckungen.
Das Hantavirus wird über Kot, Speichel und Urin der Mäuse ausgeschieden. Über aufgewirbelten Staub,z.B. beim Fegen,  kann es dann in die Atemwege gelangen  und beim Menschen vielfältige Beschwerden wie Fieber, Kopf-,Muskel- und Gliederschmerzen, Seh- und Kreislaufstörungen auslösen.  Es kann sogar zu akutem Nierenversagen führen.
So niedlich ich die Rötelmaus zunächst fand. Die Vogelfütterung auf der Terasse habe ich umgehend eingestellt, damit die Maus keine Nahrung mehr dort findet und auch der Salat aus dem Hochbeet blieb im letzten Jahr unangetastet, denn eine Infektion kann auch durch verunreinigte Lebensmittel erfolgen. Seit dem Spätherbst habe ich die Rötelmaus auf meiner Terasse nicht mehr gesehen.  Eigentlich schade, denn hätte sie nicht die bedrohliche Eigenschaft einer Virenschleuder gehabt, hätte ich sie gerne geduldet.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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