Tierischer Grugapark

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Als ich den Grugapark am Ende der 60er Jahre kennenlernte, gab es dort noch ein großes Seehundbecken, eine Aquarien- und eine Terrarienausstellung, außerdem Greifvogelvolieren (u.a. mit Weißkopfseeadlern). Seitdem hat der konzeptionelle Charakter des Parks sich aber mehrfach verändert. In den 80er Jahren wurden all diese Einrichtungen aus unterschiedlichen Gründen (Tierschutz, Virusinfektionen u.a.) geschlossen.
Stattdessen bietet heute eine der größten Freiflugvolieren Deutschlands (4000 Quadratmeter, 15 m Höhe) 150 Vögeln eine annähernd  artgerechtere Haltung- was die Fortpflazungsraten der Tiere belegen.
Nicht ganz so freundlich kommen die Eulengehege rüber. Sie wirken zu alt und zu klein. Gegenüber den neueren Papageienvolieren machen sie einen etwas aus der Zeit gefallenen Eindruck.
Wenn die Kinder  Tiere in der Gruga sehen wollen, werden ihre Eltern mit ihnen  eh zuerst den Kleintiergarten und den Hof mit historischen Nutztierrassen aufsuchen, wo den  Stadtkindern ein realativ nahes Naturerlebnis vermittelt wird. (Auch wenn das nicht annähernd die  Realität "moderner" landwirtschaftlicher Betriebe mit Massentierhaltung repräsentiert.)Und  eine Runde Ponyreiten dürfte den Parkbesuch für die Kleinen  unvergesslich machen. Ich habe allerdings erlebt, dass die Kinder  von sich aus auch gerne in den Bienen- und in den Schmetterlingsgarten wolltem. Wo kann man in der Stadt den  Honigmachern  noch bei ihrer Arbeit zuschauen.
Ich  selbst allerdings schätze die vielen frei lebenden Tiere, die im Grugapark passende Refugien mitten in der Großstadt finden. Auf welche Tiere mal tatsächlich stößt, ist jedes mal eine Wundertüte und macht jeden Besuch so spannend.
Da ich immer in den frühen  Morgenstunden unterwegs bin, kann einem da schon einmal ein Hase oder ein Igel über den Weg laufen.  Diesmal war es das Morgenkonzert der Frösche, das mich erwartete. Und in dem Teich eines Modellgartens wimmelte es von Molchen.
 Dass man auf Reiher und Spatzen trifft, ist im Park garantiert. Nicht zu erwarten war allerdings, dass ein Kleiber sich im meiner unmittelbaren Nähe mit der Morgentoilette beschäftigte.
Klar, die Hauptattraktionen der Gruga sind ihre botanischen Schätze und die Farbenpracht der Blütenmeere. Aber auch der /die Tierfreund*in kommt dort bei jedem Besuch auf ihre/seine  Kosten.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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