Silberreiher
Seltener Gast an der Ruhr
Etwas früher als gewöhnlich zog es mich bei dem milderen Wetter schon vor 8.00 Uhr morgens in die Ruhrauen bei Mülheim. Später wäre mir die für mich besondere Begegnung wahrscheinlich entgangen.
Noch vor wenigen Jahrezehnten hätte eine Silberreihermeldung von der Ruhr noch als eine kleine Sensation gegolten, denn bis in die 70er gab es nur ganz wenige Einzelbeobachtungen von Silberreihern aus den einzelnen Bundesländern. Lange litten die Vögel nämlich an den Folgen ihrer starken Bejagung wegen ihrer Schmuckfedern. Eine explosionsartige Vermehrung ist erst ab den 90ern zu verzeichnen. Bis dahin musste man schon bis an den Neusiedler See reisen, um Silberreiher verlässlich zu Gesicht oder vor die Linse zu bekommen. 2012 wurde die erste erfolgreiche Brut auch aus Deutschland (in einer Graureiherkolonie) gemeldet. Allerdings zeigen die weißen Vögel auch eine ausgeprägte Neigung zu Wanderungen, die sich kaum vorhersagen lassen. Am Niederrhein findet man heute aber bis zu 150 Vögel, die dort überwintern. Da sie zur Zeit kaum Insekten und Amphibien finden, sind sie auf Fische und Wühlmäuse angewiesen. Bei der Mausjagd konnte ich auch den Vogel auf einer Wiese an der Ruhr beobachten- leider nur aus größerer Entfernung und für kurze Zeit.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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