Kranich
Reger Zugverkehr am 1. Advent

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Wer an einer Bahnlinie lebt, ist an Zugverkehr gewöhnt :-)).
Doch was sich am 1.Advent zwischen 15.00 und 16.00 Uhr am Himmel über dem Essener Westen abspielte, war ein Naturschauspiel, das ich so noch nicht erlebt hatte. Gleich 6 Trupps mit jeweils mehr als 100 Kranichen zogen  trompetend in Richtung Südwesten. Zu rechnen war damit eigentlich nicht.

Vor ca. 3 Wochen berichtete ich an dieser Stelle bereits in einem Schnappschuss vom Kranichzug und stellte fest, dass die 1,20m großen Vögel 14 Tage später dran waren  als im Vorjahr.
 Zu weit aus dem Fenster gelehnt?
Auch der NABU konstatierte am 23. November, dass die Kranichrastplätze   bereits völlig verwaist sind. Wo kamen die unüberhör- und unübersehbaren imposanten Vögel dann her? Vielleicht aus Schweden oder Norwegen? Auch diese Vögel nutzen die Route übers Ruhrgebiet, die sie über das westliche Rheinland Pfalz und Luxemburg nach Frankreich und auf die iberische Halbinsel bringt.  Fast 400 000 Vögel überwintern in diesen beiden Ländern  und finden z.B. in der Extremadura in den lichten Eichenwäldern an der potugiesischen Grenze genug Früchte, um über den Winter zu kommen.
Bei günstigen Zugbedingungen fliegen sie die Strecke non stop. Bekannte Rastplätze sind aber in der Diepholzer Niederung, in der Darß-Zingster Boddenkette und auf Rügen.

Der Klimawandel hat dazu geführt, dass die Kraniche immer früher aus ihrem Winterquartier zurückkehren. Offensichtlich brechen sie auch immer später auf. Einige Kraniche  überwintern sogar schon in Deutschland.

Ein paar Links können die schönen Vögel Interessierten Leser(inne)n noch näher bringen.

1) Beobachtungen des Lokalkompassreporters Manfred Trauschke auf der Halbinsel Darß

2) Die Zugrouten

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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