Gartenkreuzspinne
Pfui Spinne !!
"Pfui Teufel (Deibel)!" oder "Pfui Spinne !" ruft man, wenn man sich vor einer Sache ganz extrem fürchtet oder ekelt. Speziell auf Spinnen reagieren manche Menschen nämlich so übersteigert, dass sich ihre Reaktion zu einer der häufigsten Angststörungen auswachsen kann, der Arachnophobie. Frauen leiden darunter fünf mal so häufig wie Männer. In vielen Naturvölkern ist diese Störung allerdings völlig unbekannt.
Für den anderen Teil der Bevölkerung sind Spinnen einfach nur faszinierende Lebewesen.
Schon vor fast 50 Jahren begeisterte der Wissenschaftsjournalist Horst Stern sein Publikum mit dem Film "Leben am seidenen Faden" . Damals war diese Naturdokumentation im TV ein Straßenfeger.
Allein das von der Gartenkreuzspinne aufgebaute Netz ist kunstvoll und wunderschön. Die von einigen tausend Spinndrüsen erzeugten Fäden sind ein Wunder für sich, weil sie so leicht, elastisch und reißfest sind, dass selbst Chemiker/innen sich schwer zu tun, diese Eigenschaften zu kopieren. Zusätzlich sind die Fäden zwischen Rahmen und Netzzentrum noch einmal mit einer proteinhaltigen klebrigen Flüssigkeit benetzt, der kein Insekt entkommt. Zappelt das Beutetier erst einmal darin, ist die Spinne über die klebefreien Radialfäden in Windeseile bei ihr, lähmt das Opfer und injiziert ihm einen Verdauungssaft, der das Innere auflöst, , so dass die Spinne den Körpersaft der Beute einsaugen kann. Ist die Spinne satt, wird das Opfer einfach nur eingesponnen und später verzehrt.
Jetzt, im so genannten "Altweibersommer", kann man besonders gurt Spinnen beobachten. Der Begriff "Altweibersommer" entstand, weil sich viele Menschen bei den Spinnweben an die grauen Haare älterer Frauen erinnert fühlten. Charmant geht anders!
Nicht nur, weil sie als Insektenkonsumenten eine wichtige Rolle in fast jedem Ökosystem spielen und weil sie selber vielen Tieren als Nahrung dienen, sollte man den Spinnen mehr Wertschätzung entgegenbringen. Auch wenn ihre Lebensweise (die Weibchen verspeisen die Männchen häufig nach der Paarung) uns befremden mag, sind es tolle Lebewesen.
Die hier gezeigten Gartenkreuzspinnen sind übrigens in Teilen nachtaktiv geworden, weil viele ihre Netze in der Nähe von Laternen bauen, von deren Licht besonders viele Insekten angelockt werden.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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