Gartenvögel
Nicht nur im Winter - Plädoyer für die Ganzjahresfütterung

Blaumeise am Futterrung
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Das Thema Ganzjahresfütterung bei Gartenvögeln wird zum Glück immer weniger kontrovers diskutiert. Langsam hat sich herumgesprochen, dass die Zufütterung übers gesamte Jahr eine logische Konsequenz aus der Lebensraumzerstörung der Vögel ist, und damit mehr als nur eine moralische Verpflichtung.
In Großbritannien hat man die Vogelfütterung über 50 Jahre durch wissenschaftliche Studien begleitet.
Dabei konnte nachgewiesen werden, dass selbst ein noch so naturnaher Garten mit optimaler Bepflanzung nur einige wenige Vögel ganzjährig ernähren kann, weil er den Tieren nicht hinreichend Proteine und Fette bietet.
Durch Zufütterung lässt sich nicht nur die Wintersterblichkeit signifikant vermindern, auch Schlechtwetterperioden werden durch das Zusatzfutter von den Vögeln leichter überbrückt.  Die essentielle Insektennahrung kann komplett an die Brut verfüttert werden, wenn die Eltern sich an einer Futterstation sättigen können.  Der Brutbeginn erfolgt dann früher, es werden mehr Eier gelegt und eine höhere Ausfliegerate erzielt.Während der Jungenaufzucht ist der Energieverbrauch bei Gartenvögeln deutlich höher. Durch angebotenes Fettfutter kann man dem nachkommen. Zusätzliche Energie benötigen die Altvögel auch für die Revierverteidigung und später für die Mauser.
An zahlreichen Orten  haben sich durch Zufütterung nicht nur lokale Populationen erholt, sondern es konnten auch abgewanderte Arten  wie Stieglitz, Haus- und Feldsperling wieder angesiedelt werden. 
Natürlich ist die Vogelfütterung längst als lukratives Geschäftsfeld entdeckt worden. 43 Millionen Euro haben die Deutschen 2016 für  Vogelfutter ausgegeben. Das ist pro Kopf aber immer noch deutlich weniger als Engländern und Amerikaners ihre Tierliebe wert war.
Dabei sollte man allerdings auch auf die Qualität achten.  Mindestens 2-4 Futtersorten sollte man anbieten: Schwarze Sonnenblumenkerne und möglichst mit Fett oder Öl angereicherte Hafer- und Weizenflocken sollten darunter sein. Während der Brutperiode biete ich immer auch getrocknete Mehlwürmer vermehrt an.
Meisenknödel werden  bei mir im Sommer deutlich besser angenommen als im Winter . Getreidekörner, wie in vielen billigen Futtermischungen, werden meist nicht angerührt.
Wichtig ist noch, dass die Futterstation möglichst frei stehen sollte, damit Feinde (Katzen) rechtzeitig von den Vögeln erkannt werden können.  Auch auf die Hygiene am Futterhäuschen sollte man achten, damit die Gartenvögel sich dort keine Infektionen holen.
Wie sind eure Erfahrungen mit der Vogelfütterung?

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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