Turmfalke
Neues von der Falkenbrut an der Bahn

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Morgens  gilt ihnen der erste Blick, wenn ich das Haus verlasse. Ist etwas von ihnen zu sehen  oder zu hören?
Der wissenschaftliche Name Falco tinnunculus ist sehr treffend gewählt, denn tinnunculus (lateinisch) bedeutet "schellend" oder "klingend" und beschreibt recht genau, das Geräusch, das die Falken von sich geben, wenn sie sich an ihrem zukünftigen Nistplatz treffen.
Und wie sie das anstellen, dass sie beide oft zeitgleich am Strommast eintreffen, ohne SMS, Handy und whatsapp? Keine Ahnung!  Aber es klappt erstaunlich genau,
Besonders ihre Flugkünste haben es mir angetan. Kommen sie nicht von der Bahnseite, sondern von Süden, müssen sie die Starkstromleitungen und die Isolatoren umfliegen.
Um das aufzunehmen, habe ich mit recht kurzer Belichtungszeit (1/2000stel Sek,) Reihenaufnahmen geschossen. Dabei scheinen die Greife bei ihrem Landeanflug jede Feder einzeln zu bewegen. Was für uns wie verdreht und verrenkt ausschaut, wirkt  bei ihnen fast spielerisch.
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte in den Kasten schauen.
60cm X 35 cm sollte ein Niskasten sein, den man Turmfalken anbietet. Diese Maße könnte in etwa die Plattform auf dem Strommast haben.
Leider fehlt dort ein Vorbau, auf dem die Jungen später ihre Flugmuskulatur trainieren können.
Gestern habe ich die erste erbeutete Maus in den Fängen eines Falken entdeckt. Allerdings ist sie nicht an Ort und Stelle verzehrt worden . Der Falke flog damit weg. 3 Mäuse benötigt ein Vogel jeden Tag. Sollte es mit der Brut klappen, müssten bis zu 18 Nager pro Tag erbeutet werden.
Aus meinen Schilderungen kann man vielleicht ableiten, wie interessant das Beobachten der Falken ist. Die Kamera habe ich dabei im Garten auf einem Stativ montiert und löse mit dem Fernauslöser nur aus, wenn die Greifvögel hör- und sichtbar sind.
Dafür lohnt es sich schon einmal, eine Stunde zu warten.
Noch scheinen die Eier nicht gelegt, da beide Vögel zeitgleich unterwegs sind. Aber vielleicht ist es am kommenden wärmeren Wochenende schon so weit. Dann beginnen spannende 2 Monate. 28 Tage dauert das Bebrüten und einen weiteren Monat, ehe die Jungen flügge sind.
Meist endet der Tag auch mit einem Blick auf die Falken. Beim Heraustragen des Mülls waren die beiden Vögel gestern ungewöhnlich laut und kopulierten auf dem Nestrand. Die Kamera hatte ich nicht dabei. :-))

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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