Ganz früher Rundgang durch den Grugapark
Morgens um sieben..

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.. sollte die Welt noch in Ordnung sein. So verspricht es zumindest ein Film- und Romantitel aus den 60ern. Auf jeden Fall lohnt es sich, um diese frühe Zeit einmal den Grugapark zu besuchen. Es gibt am Eingang von der Lührmannstraße aus noch genügend freie Parkplätze und der Eintritt ist bis 9 Uhr ebenfalls  gratis.
Um diese frühe Uhrzeit gehört einem der 65 ha große Park fast alleine. Man muss sich das riesige Gelände nur mit einer Handvoll Jogger(inne)n, ganz wenigen Frühaufstehern und ein paar Angestellten teilen. Ansonsten kann man die Seele baumeln lassen und Pflanzen und Tiere alleine genießen.
Sicher wird man das Gelände der  Großen Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung, die dort  im Jahr 1929 stattfand, um diese Zeit mit ganz anderen Augen sehen, und  es fallen einem Dinge auf, die man ein paar Stunden später nicht mehr zu Gesicht bekommt.
Auf den Wiesen grasen friedlich die Kanadagänse und können auch zwischen den Gleisen der Grugabahn in Ruhe fressen. An den Volieren der Papageien profitieren die Spatzen von ihrer Größe, schlüpfen nach Herzenslust durch die Gitter zu den  Aras ujnd Keas und stibitzen diesen das Futter, um  danach wieder in die Freiheit  zu hüpfen. Der Steinkauz ist dafür zu groß. Normalerweise zeigt er sich den Besuchern kaum, sondern verbringt den Tag in seiner Höhle. Morgens um sieben hat der scheue Vogel wahrscheinlich noch nicht mit Besuch gerechnet. Die Eichhörnchen huschen über die Freiflächen zwischen den Bäumen und zahlreiche Singvögel suchen auf dem kurz gemähten Rasen nach Nahrung. Ein Reiher steht  neben "Frau Nieswandt" (so wird im Volksmund die Statue der "Badenden" genannt) und die Nilgänse können noch friedlich zwischen den Sitzbänken ruhen.
Völlig überrascht war ich, als auch ein Feldhase zwischen den Gänsen frühstückte. Obwohl ich mit dem Hund unterwegs war, ließ er sich kaum stören.
Auch die Insektenwelt - mit Ausnahme der Schmetterlinge - war um diese Zeit schon unterwegs und aktiv.
Und was der Fotograf nicht ansprechend in Szene setzen kann, das wird durch das weiche Licht des Morgens von der Natur selbst herausgearbeitet.
Aber nicht nur die optischen Sinneseindrücke sind zu dieser frühen Zeit ganz andere. Die Düfte  in den Beeten wechseln ständig und können sehr intensiv wahrgenommen werden. Und auch die Kühle der frühen Stunden  wird als sehr angenehm empfunden.
Nach fast zwei Stunden geht es dann zum Frühstück nach Hause und spätestens bei den Nachrichrichten in der Tageszeitung  oder im TV  wird einem schnell wieder klar, dass die Welt nicht ganz so in Ordnung ist, wie der Filmtitel es verspricht. Energiekrise, Entlastungspaket, Dürre und Krieg bestimmen fast alle Meldungen und zeigen die Schieflage auf, in der sich die Menschen  und ihre Umwelt in diesen Zeiten befinden.
Der Grugapark am Morgen bietet aber die Möglichkeit, den Konflikten und Problemen, mit denen wir uns sonst herumschlagen müssen, für einige Zeit zu entfliehen!

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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