Sehenswürdigkeiten in Essen: Die Schurenbachhalde
Mondlandschaft mit Aussicht
Genießt man den herrlichen Panoramablick vom Plateau der Schurenbachhalde im Norden Essens, fällt auf, wie grün der Ballungsraum Ruhrgebiet geworden ist. Die Zeche Zollverein, die Katernberger Moschee und selbst die City scheinen von Bäumen um- und überwachsen. Auf der anderen Seite bekommt man von hier einen Einblick in die gigantische Infrastruktur, die das Funktionieren der Metropole Ruhr sichert. Ob Rhein-Herne-Kanal, Emscher, A42, Müllverbrennungsanlage Karnap oder das Kraftwerk Scholven; ohne diese gigantischen Einrichtungen läuft nichts.
Aber auch die Halde für sich ist einen Ausflug wert. Hier wurde bis 1986 der Abraum der Zeche Zollverein (und bis 1998 noch von anderen Zechen)aufgeschüttet, so dass sich die Halde heute fast ca. 60 Meter über ihre Umgebung in Essen-Altenenessen erhebt. Auf dem kahlen Plateau kommt man sich vor wie auf dem Mond. Nur wenige Pflanzenspezialisten, die mit dem wasserdurchlässigen und stark versauerten Untergrund klar kommen und zudem eine Aufheizung des dunklen Bodens von über 60 Grad im Sommer aushalten, können hier existieren.
Wahrzeichen und Zentrum des Haldenplateaus ist die 14,5 m hohe und über 4 m breite "Bramme" des amerikanischen Künstlers Richard Serra.
Für Naturliebhaber kann aber schon der Aufstieg ein Erlebnis sein. Wählt man nicht die breite Treppe, die direkt auf die Kuppe führt, sondern den Rundweg, entdeckt man zur richtigen Jahreszeit an den Stauwasserteichen, eine reichhaltige Wasserflora und -fauna. Selbst Kiebitze und Flussregenpfeifer trifft man mit etwas Glück im Frühjahr auf dem Gelände. Und wo kann man den Vogelzug im Herbst besser beobachten als hier?
Literatur:
Olaf Denz: Naturerlebnis Essen (Tiere und Pflanzen im Herzen des Ruhrgebiets), Essen 2009
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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