Feldhasen auf dem Südwestfriedhof
Meister Lampe auf Landflucht

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Die Feldhasen sieht man immer seltener in ihrem typischen, namensgebenden Lebensraum, weil die intensive Landwirtschaft mit ihren Monokulturen aus Mais, Raps, Weizen und Wintergetreide ihnen nicht mehr die benötigte Nahrungsgrundlage bieten kann. Wildkräuter, verschiedene Gräser und Blüten haben  in der modernen Landwirtschaft  keinen Platz. Außerdem finden die Hasen  dort immer weniger Rückzugsmöglichkeiten in Form von Hecken und Gehölzen, die sie als Schutz vor Fressfeinden und für die Aufzucht ihrer Jungen benötigen. Zudem setzen die ausgebrachten Pestizide ihnen zu.
Deshalb zieht es den Feldhasen, ebenso wie Dachs, Fuchs, Waschbär und viele Vogelarten, vermehrt in die Stadt. In den Parks der Städte finden die Hasen ein milderes Klima sowie  Hecken, Gehölze und Grünflächen vor, die ihnen auf dem Land nicht mehr geboten werden.
Meine letzte Feldhasenbegegnung hatte ich vor Jahren in Groß-Reken, wo ich die Tiere allerdings nur aus größerer Entfernung beobachten konnte.
Meister Lampe ist die etwas altertümliche Bezeichnung für Hasen in Märchen und Fabeln. In der Jägersprache bezeichnet man den weißen Fleck am Hasenschwanz als Lampe. Der Hase wird n den Tierepen entweder als sehr ängstlich und vorsichtig oder als das genaue Gegenteil, als vorlaut und übermütig, beschrieben.
Das Hasenpärchen, dem ich auf dem Südwestfriedhof, der zweitgrößten Begräbnisstätte der Stadt begegnete, gehörte wohl zur zweiten Sorte, Zum Glück war ich ohne Hund unterwegs und die beiden Mümmelmänner ließen sich durch meine Anwesenheit kaum stören. Vielleicht ist die herabgesenkte Fluchtdistanz schon das Ergebnis der einsetzenden Verstädterung der Tiere. die auf dem Friedhof kaum Feinde fürchten müssen.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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