Weißstorch-- Ausflugstipp
Meister Adebar

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Wer von uns kann sich  der Begeisterung entziehen, wenn er vom Auto aus oder beim Wandern den Weißstorch sichtet, jenen Großvogel, der uns schon aus  den Fabeln und Märchen der  Kindheit bekannt ist? Schön, dass wir solche Begegnungen  in der näheren Umgebung wieder häufiger haben können. Störche sind Sympathieträger.

Storchenbestände in NRW
Für mich war es eine ganz neue Erfahrung, Meister Adebar auch in NRW anzutreffen. 54 Brutpaare gibt es mittlerweile wieder in unserem Bundesland. Dass ich am 12. Mai gleich zwei Mal auf Weißstörche stieß, war ein doppelter Glücksfall. Brütende  Störche kann man zur Zeit auf der Bislicher Insel bei Xanten, aber auch an der Lippe bei Hünxe antreffen, wo gleich acht dieser Großvögel Nahrung auf einer Weide suchten. Um 30% hat die Westpopulation der Störche seit 2004 zugenommen.

Störche im Sdwesten
Bis zum 12.Mai kannte ich Störche nur aus dem Südwesten Deutschlands und dem Elsass. Kandern im Markgräfler Land besitzt mit Holzen ein eigenes Storchendorf und auch im Münstertal (Südschwarzwald) trifft man regelmäßig auf Meister Adebar.Im Elsass gehören Störche zu den 5 "C", die die bildliche Identität der Region ausmachen: Cathedrale (das Straßburger Münster), Choucroute (Sauerkraut), Colombages (Fachwerk), Coiffe (die Trachtenhaube) und eben Cigognes (störche).

Gründe für die Bestandsentwicklung
In seinem Buch "Boten des Wandels" geht Holger Schulz den Gründen für die Bestandsentwicklung der Weißstörche nach. Von besenderten Störchen weiß man, dass sie im Winter auf der Westroute gar nicht mehr bis Afrika fliegen, sondern auf ihrem  Weg  schon in Frankreich, Spanien oder Portugal "hängen bleiben", wo sie sich bevorzugt auf Reisfeldern und Mülldeponien ernähren. Den Gefahren des langen Zugweges gehen sie so aus dem Weg.  Einige Vögel bleiben sogar schon ganzjährig in ihrem Brutgebiet. Wissenschaftler sehen dieses geänderte oder fehlende Zugverhalten, das besonders bei Vögeln aus Zuchtstationen im Südwesten Deutschlands  und der Schweiz und deren Nachkommen zu beobachten ist,  durchaus kritisch, zumal davon auch die Ökosysteme Afrikas (Reduktion von "Schädlingen"  durch die Störche) betroffen sind.
Aber auch durch den Schutz von Flussauen und Optimierung von Feuchtwiesen sowie durch eigens für die Störche aufgestellte Nistplattformen und Zufütterung im Winter  konnte die Zerstörung der Lebensräume und der Nahrungsgrundlage der Weißstörche zum Teil kompensiert werden.

Deshalb bin ich guter Hoffnung, dass am 12.Mai nicht meine letzte Storchenbegegnung in NRW stattfand.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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