Tierische Kürbiswelt auf dem Bohrerhof (und mehr)
Kürbis - der attraktive Herbstklassiker
Tausende der orangenen Kürbisse liegen Anfang Oktober noch auf den Feldern und warten auf die Ernte. Im Südwesten, in der fruchtbaren und sonnig warmen Rheinebene, ist der Bohrerhof sicher einer der größten Kürbisproduzenten. Er beliefert zahlreiche EDEKA- und Frischemärkte der Region, so dass man eigentlich nicht den gut sortierten Landmarkt in Hartheim anfahren muss, um Kürbisse, die dort in allen Farben, Größen, Formen und Geschmäckern angeboten werden, zu erwerben. Zur Zeit ist auf dem Hof allerdings wieder die alljährliche sehenswerte Kürbiswelt aufgebaut, die einen Besuch lohnenswert macht.
Dieses Jahr sind die Tiere der heimischen Wälder, die dort als riesige Figuren ausgestellt werden, das Thema.
Sicher werden viele der Ausstellungsbesucher nicht nur im Landmarkt einkaufen, sondern die regionalen Produkte direkt im angegegliederten Cafe oder dem feinen Restaurant verköstigen. Denn es ist nicht nur die für den Herbst typische Kürbiscremesuppe, die man aus den größten Beeren der Welt zubereiten kann. Auch zu Frittatas, Pürees, Kürbisravioli, Kürbisbrot und Kürbiskuchen lassen sich die Fruchtgemüse verarbeiten. Neben den Spaghetti-, Hokkaido-,Butternut- oder Muskatkürbis findet man auch unbebekanntere Kürbissorten auf dem Hof.
Offenbar haben die aus Mittel- und Südamerika stammenden Beeren mit den Böden und dem Klima der Rheiebene einen idealen Standort gefunden.
Warum ich von Beeren rede? Da die Samen im Fruchtfleisch eingebettet liegen, gehören Kürbisse wie Gruke, Tomate und Melone zu den Beeren. Genau genommen, sind sie auch keine Gemüse, weil ihre Blüten, wie beim Obst, von Insekten bestäubt werden müssen. Sie sind eine Zwischenform, eben ein Fruchtgemüse.
Gesundheitlich macht man mit dem Genuss der Kürbisse alles richtig. Neben Betakarotinen, der Vorstufe des Vitamin A, enthalten sie die Vitamine C, B1, B2 und B4, Folsäure, und so wichtige Mineralien wie Eisen, Magnesium, Kalium und Kalzium.
Nur von den Zierkürbissen sollte man die Hände lassen. Das in ihnen enthaltene Cucurbitacin verursacht nämlich Übelkeit und Bauchschmerzen.
Ich hoffe, dass die Tierfiguren in der Mehrzahl aus Zierkürbissen erbaut wurden und die verwendeten Speisekürbisse im Nachhinein noch eine Verwendung finden. Immerhin handelt es sich um Lebensmittel. Auch das Aushöhlen der Kürbisse zu Halloween ist, streng genommen , eine Form der Lebensmittelvernichtung.
Zeitgleich muss ich aus der Ferne in der NRZ lesen, dass die Kürbisernte am Essener Buchholzhof in diesem Jahr trotz gestiegener Nachfrage geringer ausgefallen ist. Als Begründung wird angegeben, dass das Frühjahr zu kühl und sonnenarm gewesen ist. Da die Kürbisse in der Wachstumsphase Sonne benötigen, seien sie im Schnitt auch kleiner als in den Vorjahren.
Ansonsten kann ich eine etwas scharf angemachte Kürbiscremesuppe mit ein paar Tropfen Kürbiskernöl aus der Steiermark und angerösteten Kürbiskernen nur empfehlen. Für uns ein echter Herbstklassiker.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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