Eichhörnchen
Kobold mit Charme

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Das Eichhörnchern ist mit Sicherheit das bekannteste und beliebteste wildlebende Säugetier in der Stadt. Von seiner   quirligen und liebenswürdigen Art sind viele begeistert. Beim  Thema Garten, Balkon oder Park wird  jeder seine Eichhörnchengeschichte beitragen können, denn Eichhörnchen gewöhnen sich schnell an den Menschen. Wenn es ums Futter geht, treten sie z.T. sogar recht fordernd auf.Mit ihrer possierlichen Art erobern sie schnell unsere Aufmerksamkeit und Zuneigung. Machen  sie "Männchen" oder setzen  geschickt ihre Pfötchen ein, um einen Leckerbissen zu verspeisen,  wirken sie sofort vertraut, weil menschenähnlich.
Meine Sympathie zu ihnen wird nur dadurch etwas getrübt, weil ich weiß, dass auch Vogeleier und Jungvögel auf ihrer Speisekarte stehen. Auf der anderen Seite bewundere ich immer wieder ihre Kletterkünste. Dabei können sie z.B. kopfabwärts eine Hauswand oder einen Baumstamm  herabklettern, weil sie die Füße am Sprunggelenk um 180 Grad drehen und sich deshalb an vier Punkten festhalten können.Beim Klettern wird ihr langer buschiger Schwanz geschickt zum Balancieren eingesetzt. Er verbessert auch ihre Zielgenauigkeit  bei Sprüngen in den Baumkronen und dient der Thermoregulation, weil sie sich bei niedrigen Temperaturen im Kobel damit zudecken können. Außerdem ist er ein wichtiges Kommunikationsinstrument innerhalb der Art, nicht nur bei der Balz. Bewundernswert  finde ich auch die Gedächtnisfähigkeit der Eichhörnchen beim Anlegen von Vorräten. Vergraben sie im Herbst Eicheln, Bucheckern oder Nüsse, können sie sich nach 2 Monaten noch an 60% der ca. 3000 Verstecke erinnern.
Doch trotz dieser Leistung ist das Überleben für die Eichhörnchen kein Zuckerschlecken. Nur 25 % der Jungtiere übelebt  aus unterschiedlichsten Gründen das erste Jahr.  Wie gefährdet die Existenz der fleißigen Sympathieträger ist, zeigt sich gerade auf dramatische Weise in Großbritannien. Dort ist das Eichhörnchen in weniger als 100 Jahren fast vollständig vom amerikanischen Grauhörnchen verdrängt worden, das u.a.  eine für die Eichhörnchen tödlich verlaufende Viruserkrankung überträgt.  Auch auf  dem Kontinent haben sich die wanderfreudigen amerikanischen Verwandten des Eichhörnchens schon in Italien  etabliert. In Frankreich und der Schweiz rechnet man mit dem Zuzug und der Nachweis der ersten Grauhörnchen in  Deutschland ist absehbar.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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