Wildkaninchen
Kaum zu glauben, dass ..
das Wildkaninchen von der "Internatinal Union for Conservation of Nature and Natural Ressources" auf die Vorwarnliste der vom Aussterben bedrohten Arten gesetzt wurde.
Offensichtlich erhalten wir in Deutschland und vor allem in den Städten ein verzerrtes Bild von der Gefährdung der Art.
Kein Morgenspaziergang, an dem man die Stammform unserer Hauskaninchen nicht in den Parks,Gärten, Brachen und Friedhöfen im Essener Westen antrifft, so dass man sie bei uns kaum als Besonderheit wahrnimmt.
Schließlich hat jeder schon einmal von ihrer sprichwörtlichen Vermehrungsrate gehört. (" Sie vermehren sich wie die Karnickel!"). 2-3 Würfe mit jeweils 2-6 Jungen pro Jahr lassen vor dem inneren Auge schnell das Bild einer Plage Gestalt annehmen. Unterstützt wird dies von den schlimmen Geschichten, die man eventuell von den Folgen der Kaninchenvermehrung auf dem australischen Kontinent vernommen hat.
Doch dem stehen Berichte von schweren Kaninchenseuchen gegenüber.Die Myxomatose - eine pockenähnliche Viruserkrankung- führt zu einer Sterblichkeit von 40-60%.
Die Chinaseuche, die schon so genannt wurde, ehe der amerikanische Präsident das Corona-Virus so taufte, mit einer Sterblichkeit von 100% hat sich noch katastrophaler auf die Bestände in Europa ausgewirkt, was auch Folgen für die Bestandsentwicklung der Kaninchenjäger hat.
Strenge Winter,Bejagung durch den Menschen und natürliche Feinde tun ein Übriges.
So ging der Kaninchenbestand in Spanien in den letzten Jahrzehnten um 95% zurück, in Portugal um 80 %.
Deshalb genieße ich das Beobachten dieser putzigen und geselligen Säuger , ehe wir hier eines Tages vielleicht ähnliche Verhältnisse haben und unterdrücke meinen Ärger, wenn sie die Grabbepflanzung auf dem Terrassenfriedhof wieder einmal verputzt haben.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
10 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.